Literarischer Sommer startet mit Vorlesungen 25 Jahre Literatur als Brücke

M’gladbach/Rheydt · Es ist bereits der 25. bi-nationale Literarische Sommer, den die Gladbacher Stadtbibliothek in dieser Woche ankündigt: mit 60 Veranstaltungen in 21 Städten diesseits und jenseits der deutsch-niederländischen Grenze, fünf davon in Mönchengladbach. Ein Fest(ival) für jeden Literaturfan, ein Grund (mehr) für einen Besuch in der Nachbarstadt und eine kulturell verbindende, die Demokratie stärkende Veranstaltung. Die erste Lesung in Mönchengladbach ist am 10. Juli. Jetzt Tickets sichern!

Machen Lust auf den Literarischen Sommer 2024 (v. l.): Brigitte Behrendt, Leiterin Stadtbibliothek Mönchengladbach, Projektleiter Arno van Rijn und Yilmaz Holtz-Ersahin, Fachbereichsleiter Bibliothek und Archiv, der am 1. Juli die Bibliotheksleitung übernimmt.

Foto: Petra Käding

Projektleiter Arno van Rijn gerät ins Schwärmen, wenn er auf 25 Jahre Literarischer Sommer zurückblickt – das kann er, denn er war von Anfang an dabei und fragt sich, ob er sich in dem Zusammenhang über die Bezeichnung „Urgestein“ freuen soll oder nicht. Gern erinnert er sich an „Highlights“ wie Walter Kempowski, den Österreicher Raoul Schrott, den Niederländer Johannes Jacobus Voskuil mit seinem siebenbändigen Romanzyklus „Das Büro“... und unzählige weitere. Und van Rijn erklärt, was das bi-nationale Literaturfestival mit Lesungen von deutschen, niederländischen und belgischen Autor*innen bis heute so besonders macht: „Dass es im Sommer stattfindet!“ Es sei damals, 1999, in der ersten Planungsphase, eine mutige Entscheidung gewesen. „Wir wussten nicht, wie es in der veranstaltungsarmen Zeit in den Sommerferien angenommen wird“, erklärt er. „Aber nach 24 Veranstaltungen können wir sagen: gut!“

Die ursprüngliche Begrenzung auf Literatur rund um die Themen Reisen und Erleben habe man zum Glück bald sein gelassen. „Zu starr“, so van Rijn. Und so zeichnet sich auch das diesjährige Programm durch eine große Vielfalt aus.

In Mönchengladbach macht der vielfach prämierte und ausgezeichnete Autor Thomas Hettche am 10. Juli, 19.30 Uhr, in der Gladbacher Zentralbibliothek den Anfang. Sein autobiografischer Roman „Sinkende Sterne“ handelt von seiner Reise ins schweizerische Wallis, wo er nach dem Tod seiner Eltern das Feriendomizil der Familie verkaufen will. Konfrontiert mit der schroffen Natur der Schweizer Alpen und Kindheitserinnerungen nimmt Hettche seine Leser mit auf eine mythische Reise. Van Rijn ist begeistert von der „großen Kraft der Literatur, der Sprache“, die das Buch auszeichnet.

Am 17. Juli geht es weiter mit Jan Koneffke, der in der Stadtteilbibliothek Rheydt aus seinem historischen Roman „Im Schatten zweier Sommer“ liest, am 13. August sind die belgische Autorin Amarylis de Gryse mit ihrem Debutroman „Der berühmte Tiefpunkt“ sowie ihre aus Mönchengladbach stammende Übersetzerin Ruth Löbner zu Gast in der Zentralbibliothek. Für den 20. August hat Uwe Wittstock, Autor des Sachbuchbestsellers „Marseille 1940“ über das Schicksal deutschsprachiger Exilautoren zu Beginn des 2. Weltkrieges, zugesagt. Den Abschluss in Mönchengladbach macht der niederländische Erfolgsautor Ernest van Kwast am 28. August in der Zentralbibliothek.

Darüberhinaus soll der Literarische Sommer natürlich dazu einladen, zu den vielen weiteren Veranstaltungen in deutschen und niederländischen Städten von Amsterdam bis Venlo „zu reisen und mit den Menschen in Kontakt zu kommen“, wie Brigitte Behrend betont, die zum 1. Juli die Leitung der Stadtbibliothek Mönchengladbach an Yilmaz Holtz-Ersahin übergibt. Auch der ist Feuer und Flamme. „Ich freue mich auf den Literarischen Sommer, weil er die Kulturen verbindet, das ist wichtig für die Demokratie. Die friedenstiftende Kraft von Literatur als Brücke muss neu entdeckt werden!“

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