Austausch der Generationen „Wieni“ trifft „MeerBlatt“

Osterath · Die 19 Kinderredakteure der Schülerzeitung „Wieni“ der Grundschule am Wienenweg in Osterath hatten jetzt eine außergewöhnliche Idee: Sie wollten wissen, wie eigentlich Senioren eine Zeitung gestalten...

Die Nachwuchs-Redakteure bewiesen echte Vorbereitungskunst, als sie die MeerBlatt-Delegation mit spannenden Fragen und cleveren Ideen empfingen. Der Nachmittag, der alle begeisterte, wurde von Michaela Kura moderiert.

Foto: Meerblatt/Klaus Mock

Über Michaela Kura, Leiterin der Zeitungs-AG, wurde der Kontakt zur Redaktion des Meerbuscher Generationenmagazins „MeerBlatt“ hergestellt, das seit Januar 2023 als Projekt bei der VHS Meerbusch angesiedelt ist. Und dank der Unterstützung von VHS-Leiterin Béatrice Delassalle-Wischert, die bei der VHS für den organisatorischen Ablauf des Magazins zuständig ist, kam es schließlich zu einem inspirierenden, 90-minütigen Austausch zwischen drei Mitgliedern des „MeerBlatt“-Teams und den neugierigen 17 Dritt- und zwei Viertklässlern in der Nikolausschule.

Der Empfang für die Gäste auf dem Schulhof hätte nicht herzlicher sein können: Ein eigens formiertes Empfangskomitee führte Doris Schulz, Gabriele Herrendorf, VHS-Leiterin Béatrice Delassalle-Wischert und den „MeerBlatt“-Fotografen Klaus Mock mit Begeisterung in den Klassenraum. Für den besonderen Anlass hatte jedes Kind eine durchdachte Frage für die Gäste vorbereitet – und die reichten von „Wie finanziert sich das MeerBlatt?“ (Antwort: ausschließlich durch selbst akquirierte Anzeigen) über „Wie lang darf ein Text sein?“ (Kurz, aber bei Themenschwerpunkten auch mal länger) bis hin zu „Beschäftigt ihr euch mit Gesundheitsthemen?“ (Bislang nicht, aber wer weiß, was die Zukunft bringt?). Selbstverständlich befragten danach auch die MeerBlatt-Gäste die Jung-Redakteure. So wollten sie wissen, welche Themen für den Nachwuchs besonders wichtig seien. Schnell wurde klar, dass bei der jungen Generation insbesondere Themen wie Umwelt, Natur, Tierschutz und Plastikmüll eine wichtige Rolle in ihren Texten spielen.

Beim regen Austausch verflog die Zeit wie im Nu und die beiden Teams entdeckten überraschend viele Gemeinsamkeiten: So erfolgt die Themenauswahl in beiden Redaktionen im Team, bevor sich jeder Einzelne ans Schreiben und an die Artikelgestaltung macht. Individuelle Unterstützung beziehungsweise journalistische Beratung erhalten die „Hobby-Schreiber“ von Michaela Kura (Wieni) beziehungsweise von Joachim Mies (MeerBlatt). Besonders inspirierend, stellten die Teams fest, sei auch die positive Stimmung, die in beiden Gruppen herrscht, und das Engagement, mit dem sowohl die „MeerBlättler“ als auch die „Wieni“-Redakteure ihre Ideen verfolgen und umsetzen. Einen kleinen Unterschied jedoch stellten die Senioren schmunzelnd fest: Im Wieni-Team gibt es nur einen Jungen. „Ach, Jungs spielen halt lieber Fußball“, meinten die Mädchen lachend, „Schreiben ist nicht so ihr Ding.“ Beim „MeerBlatt“ hingegen ist das Geschlechterverhältnis durchaus ausgewogener: Hier wirken aktuell sechs Männer und neun Frauen gemeinsam im Team.

Zufrieden verabschiedeten sich Jung und Alt schließlich voneinander Das Resümee: Das Treffen hat beide Teams beflügelt und gezeigt, wie generationenübergreifende Zusammenarbeit inspirieren kann und die Freude an der Themensuche und am Schreiben keine Altersgrenze kennt. Die jungen Journalisten beeindruckten mit ihrer Leidenschaft für Themen, die die Welt beschäftigen, die Senioren wiederum mit ihrer Erfahrung und Gelassenheit – eine perfekte Mischung für ein kreatives Miteinander.