Das Wetter war in diesem Jahr wenig stabil und der verregnete Sommer habe dazu geführt, dass wichtige Einnahmen nicht verzeichnet werden konnten. Eine Lösung sei bisher nicht in Sicht und ohne Hilfe schaffe es das Team nicht, die Krise abzuwenden, heißt es von Seiten des Tierparks. Aktuell sieht es so aus, dass Personal entlassen und Preise erhöht werden müssen, um diese Situation zu entschärfen. Die einnahmenschwächste Zeit im Herbst und Winter, steht der Arche aber noch bevor.
„Oft kommen zugesagte finanzielle Unterstützungen der ehemaligen Besitzer nicht und die Arche Noah bleibt auf den erheblichen Kosten für Tierarzt und Futter sitzen. So auch im Fall von zwei Eseln, für die wir zwei Plätze geschaffen haben, um ihnen ein Weiterleben zu ermöglichen. Die Arche hat für diese Tiere die Welt verändert. Auch für viele Kinder und Jugendliche verändert sie täglich die Welt und hilft ihnen durch schwierige Situationen“, schildert Hildegard Miedel, Begründerin der Arche Noah Meerbusch und erste Vorsitzende des Fördervereins.
Neben dem Tierschutz, der hier mit Herzblut betrieben wird, ist die Arche Noah für Kinder und Jugendliche ein Ort, der an 365 Tagen im Jahr für sie völlig kostenfrei geöffnet ist. Sie finden einen Ausgleich, finden Freunde, eine Aufgabe und der enge Kontakt zu den Tieren tut ihnen einfach gut. „Die pädagogische Arbeit und die bestmögliche Versorgung der vorhandenen Tiere haben höchste Priorität und Sparen ist an dieser Stelle keine Option“, so Miedel. Freie Plätze für Tiere zu haben, Notfälle aber ablehnen zu müssen, wo so dringend Hilfe gebraucht wird, falle allen in der Arche Noah nicht leicht.
Im Moment leben ungefähr 130 Tiere auf der Jugendfarm. Viele benötigen aufgrund ihres Alters und gesundheitlicher Probleme wichtige Medikamente, besondere Zusätze und Ergänzungen für ihr Futter. Die Preise seien exorbitant gestiegen und die Inflation sei deutlich zu spüren, zumal auch der Verbrauch von Stroh und Einstreu bei kalt-feuchtem Wetter steigt.
Ein weiteres großes Problem war in diesem Jahr, dass die eigene Heuwiese nicht zum Verzehr eingebracht werden konnte. Das verregnete Frühjahr begünstigte das Wachstum des Jakobskreuzkrautes in einem Ausmaß wie noch nie zuvor. Frisch gewachsen wird es von Pferden und Eseln verschmäht, getrocknet im Heu fressen sie das hochgiftige Kraut. Das eigene Heu muss nun ersetzt beziehungsweise Heu hinzugekauft und der Lohnunternehmer für die Bekämpfung des Krautes beauftragt und bezahlt werden. Leider besitzt die Arche Noah keinerlei landwirtschaftliches Gerät, um diese Arbeiten selbst durchzuführen.
Die Sorge vor dem Winter ist groß. Spenden machen einen großen Teil der Finanzierung des gesamten Projekts aus. Großen Dank spricht das Arche-Team daher auch der Stadt Meerbusch aus, die die Arche
seit Jahren unterstützt. Ohne diese grundlegende Hilfe könne die Arche nicht überleben. Ein Rückgang der Spenden im Vergleich zu den Vorjahren sei bereits deutlich erkennbar und werde mit großer Sorge verfolgt. „Wir hoffen sehr, dass wir die Arche Noah und unser einzigartiges Jugendprogramm durch diese schwierigen Zeiten manövrieren können“, sagt Hildegard Miedel.