„Das Beteiligungsformat ist mir sehr wichtig“, unterstreicht Oberbürgermeister Frank Meyer. Denn Identität in einer Stadt entsteht nicht durch Vorgaben der Verwaltung, sondern durch Ideen und Einsatz der Bürger selbst.
Somit hat die Leiterin des Marketingamtes Claire Neidhardt mit ihrem Team auch eine Strategie ersonnen, die das Engagement der Bürger einbindet.
Dass dies in Krefeld gut funktioniert, haben die Feierlichkeiten zum 650-jährigen Jubiläum bewiesen. Da ermunterte Claire Neidhardt die Vereine und Nachbarschaften, publikumswirksame Ideen für öffentliche Aktionen zu entwickeln. Und die Vorschläge aus der Bürgerschaft sprudelten.
Auch für den Zeitraum von 2026 bis 2030 möchten die Marketingexperten auf die Kreativität der Vereine, Nachbarschaften und Bürger zurückgreifen. „Im Herbst richten wir eine Plattform ein, auf der Vorschläge eingestellt werden können“, ermuntert Claire Neidhardt zum Mitmachen. Das Marketingamt wird dann die Vorschläge prüfen und die ausgewählten Aktionen finanziell unterstützen. Pro Jahr stehen dafür 40.000 Euro zur Verfügung.
Die Stadt selbst wird viele Formate beibehalten, die sich bei der Belebung der öffentlichen Plätze bewährt haben: darunter die „Rhine Side“ am Rheinufer, das „FestiWall“ an den Wällen oder auch der spezielle Weihnachtsmarkt „Made in Krefeld“. Und auch die „Wanderbühne“, auf der sich Künstler und Kreative aus der Stadt öffentlich präsentieren konnten, bleibt weiterhin im Einsatz.
Das Stadtjubiläum 2023 bildete Höhepunkt und Ende der jahrelangen Marketingstrategie „Perspektivwechsel“, mit der Krefeld aus ungewöhnlichen Sichtweisen erkundet wurde. Diese Strategie wird nun durch das neue Konzept „Heimatreisen“ abgelöst.
Der Name erklärt sich daraus, dass Claire Neidhardt und ihr Team künftig jedes Jahr bis 2030 einen anderen Stadtteil besonders ins Auge fassen wollen. Im Jahre 2030, wenn die Innenstadt den Fokus bildet, wird dann gedanklich eine „Reise“ durch alle Bezirke der Gesamtstadt erfolgt sein: 2026 steht der Nordbezirk im Fokus, 2027 der Westbezirk, 2028 der Südbezirk und 2029 der Ostbezirk. Das Marketingamt bemüht sich dann, in den Bezirken mit örtlichen Partnern traditionelle Formate aufzugreifen - wie beispielsweise die Eärpelstour im Nordbezirk -, aber auch neue Impulse für öffentliches Leben zu setzen.
„Die Marketingstrategie soll nach innen und nach außen wirken“, erklärt Neidhardt. Nach innen, indem das Wir-Gefühl der Krefelder gestärkt wird. Dies spiegeln auch Aufkleber mit dem Schriftzug „Krieewelsch Jeföihl“ wider. Nach außen, in dem verstärkt im Umland Werbung für das Oberzentrum Krefeld erfolgen soll. Denn schließlich hat Krefeld viel zu bieten: Urbanität und Freizeit im Grünen liegen hier nah beieinander. Eine attraktive Konstellation.