Ade Seidenweberhaus, hallo Kesselhaus. Die Krefelder Stadtverwaltung will auf dem Grundstück des Mies-van-der-Rohe-Businesspark an der Girmesgath eine neue Veranstaltungshalle in Eigenregie bauen. Die Stadt plant den „großen Wurf“, will neben dem historischen Kesselhaus einen Neubau schaffen, dessen Hauptsaal eine Mindesthöhe von 12,80 Meter erreicht. Somit könnten dort auch klassiche Sinfoniekonzerte stattfinden. Die Vorlage der Verwaltung sieht vor, das Grundstück von Wolf-Dieter Leendertz (Mies-van-der-Rohe-Businesspark) zu erwerben und das Großprojekt von einem Immobilienentwickler realisieren zu lassen. Kostenpunkt: voraussichtlich rund 111 Millionen Euro.
In der Verwaltungsvorlage heißt es: „Diese Variante berücksichtigt die Kritik des Orchestervorstandes und bildet gleichzeitig die wirtschaftlichere und zeitlich kürzeste Handlungsalternative gegenüber den Varianten Sanierung Seidenweberhaus und Neubau einer Veranstaltungshalle auf dem Theaterplatz ab.“
Oberbürgermeister Frank Meyer ist von der Idee angetan: „Eine politische Entscheidung für das Kesselhaus ist eine große Chance für Krefeld. Wir können das Kapitel Seidenweberhaus endgültig abschließen und hätten in wenigen Jahren eine Veranstaltungshalle, die sowohl Strahlkraft in die Region entfalten als auch den Charakter eines besonderen Ortes für die Stadtgesellschaft entwickeln kann. Aus meiner Sicht ist es gut gelungen, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen in Einklang zu bringen: Von Politik bis Pop, von Comedy bis Klassik wird die Halle alles abdecken und eine überzeugende Zukunftslösung bieten.“
Die Verwaltung will die entsprechende Vorlage in der nächsten Sitzung des Stadtrats am 10. Mai zur Beratung einbringen. In der darauffolgenden Sitzung des Rats am 20. Juni könnte bereits eine Entscheidung fallen.
Der Betrieb des Seidenweberhaus soll bis zur Fertigstellung der neuen Veranstaltungshalle aufrechterhalten werden. Die aktuellen Planungen gehen davon aus, dass im Frühherbst 2029 die Eröffnung an der Girmesgath gefeiert werden kann.