Reportage Der schöne Niederrhein von oben

Niederrhein · Wie sieht der wunderschöne Niederrhein aus luftiger Höhe aus? Extra-Tipp-Redaktions­leiter Jörg Zellen konnte sich bei seiner Helikopterflug-Premiere über Kempen ein Bild machen.

Das Feld am Schmeddersweg wurde für einen Tag zum „Flugplatz“.

Foto: Zellen

Ein, zwei Tage musste ich drüber nachdenken, ob ich mich traue, die freundliche Einladung zum „Abheben“ von Winfried Claßen anzunehmen. Mit ihm und dem Hubschrauberunternehmen „Heliflug“ starteten wir als Extra-Tipp gemeinsam eine tolle Verlosungsaktion, schickten gleich zwei unserer Leser per Heli in die Luft. Ein Rundflug über den Niederrhein - Kempen und Gref­rath von oben. „Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich selbst einmal ein Bild machen und mitfliegen“, sagte Winfried Claßen dann plötzlich zu mir am Telefon. Meine Redepause blieb nicht unbemerkt. „Sie haben doch etwa keine Angst, Herr Zellen?“, ergänzte das Organisationstalent mit Spenderherz (5 Euro jedes Rundflugs werden gespendet) süffisant. Aber doch, der erste Reflex war, da steig ich nicht ein. Ich bat mir ein wenig Bedenkzeit aus, wog ab, was passieren könnte und wie wahrscheinlich dies sei. Am Ende sagte ich dann aber „Ja“.

An jenem Samstagmorgen herrschte ein wundervolles Frühsommer-, und wie ich später erfuhr, perfektes Flugwetter. Bei Temperaturen knapp über 20 Grad, wenig Wolken und kaum Wind trafen wir uns auf einem brach liegenden Feld bei Kempen. Das Areal wurde an diesem Tag zum „Flugbetriebsgelände“ - rot-weißes Flatterband markierte die „Verbotszone“.

Pilot Michael Schlesinger war gerade im Landeanflug, als wir am Ort des Geschehens ankamen. Mehr als 800 Stunden im Cockpit eines Helis hat er bereits auf dem Buckel, wie mir Winfried Claßen voller Zuversicht berichtet. „Machen Sie sich also keine Sorgen, der kann das.“ Als ich den Hubschrauber vom Typ ­Robinson R44 mit dem Zusatz „D-Hans“ erblickte, seine schwarz-gelbe Lackierung sah, war mir dann gleich wohler zumute. „Ein Pinguin-Heli, das wird schon gut“, merkte ich augenzwinkernd an.

Nach einer kurzen Einweisung ging es alsbald los. Für mich war der Co-Piloten-Sitz reserviert. „Dort haben Sie einen noch besseren Überblick“, klärte Claßen auf. „Ja, super“, war meine erste Reaktion.

Schnellen Schrittes flitzten meine beiden Mitflieger und ich unter den Rotorblättern Richtung Heli, nahmen unsere Plätze ein, da ging es auch schon los. Und, Überraschung: Es fühlte sich fantastisch an. Dies mag auch daran gelegen haben, dass „D-Hans“ nicht direkt in die Höhe aufstieg, sondern entspannt, wenngleich geräuschintensiv, nach oben glitt. Die Lautstärke ist nicht ohne, der Ohrschutz macht in der Tat Sinn. Außerdem sollte man schwindelfrei sein.

Wenige Augenblicke später waren wir bereits rund 200 Meter über dem Boden. Unter uns zeigte sich der Niederrhein von seiner schönsten Seite. Atemberaubend, was für ein großartiges Erlebnis. Dass der „8 Minuten in der Luft“-Flug für mich viel zu früh endete, sorgte angesichts der anfänglichen Skepsis für Gelächter. Was bleibt: Dies war sicher nicht mein letzter Heli-Rundflug, den ich jedem Leser nur empfehlen kann.

Infos unter www.heliflug.info.