Ihr Jubiläum hat die Mediothek nun zusammen mit rund 5.000 Gästen gefeiert.
Oberbürgermeister Frank Meyer und Kulturbeauftragte Dr. Katharine Leiska begrüßten die kleinen und großen Gäste im Foyer und gratulierten im Namen der Stadt.
„Es gäbe die Stadtbücherei, die Mediothek nicht seit 125 Jahren in Krefeld, wenn sie nicht eine zeitlose Relevanz besäße“, so der Oberbürgermeister. Zudem würdigte er den ehrenamtlichen Einsatz der Freunde und Förderer. Als Geburtstagsgeschenk überreichte der Oberbürgermeister dem ersten Vorsitzenden, Peter Lengwenings, eine Spende für die Vereinsarbeit.
Auf allen Ebenen der Mediothek gab es für die Geburtstagsgäste etwas zu sehen und zu staunen, wie bei der Zaubershow und der Drohnenshow. Live-Musik spielte die Krefelder Band „Sweet Corrison“. Die Fans der Filmreihe „Star Wars“ konnten Laserschwerter basteln. Wer sich auf ungewöhnliche Weise unterhalten lassen wollte, konnte im Papiertheater Platz nehmen, und die Freunde der Mundart ließen sich „Krieewelsch-Vertäll“ nicht entgehen. Zudem boten die Mitarbeitenden der Mediothek eine Familien-Rallye durch das Haus an.
Das Haus am Theaterplatz verbuchte 2024 einen neuen Besucherrekord. Im vergangenen Jahr wurden 319.901 Nutzer gezählt. Damit ist die Mediothek das Publikumsstärkste Kulturinstitut der Stadt Krefeld. „Im Vergleich zu 2023 mit 223.569 sind das 43 Prozent mehr Besucherinnen und Besucher. So einen großen Sprung hatten wir seit
der Einführung der Statistik 1998 noch nie“, freut sich Simon Hoffmann, Leiter der Mediothek.
Die guten Zahlen gehen unter anderem auf die erweiterten Öffnungszeiten an den Samstagen zurück. Das Haus stand im 2024 insgesamt 2.020 Stunden (Vorjahr 1.816) seinen Kunden offen.
Das heutige Erfolgsmodell in Krefeld begann 1900 ganz klein und klassisch: Schon 1833 forderte der Krefelder Buchhändler Johann Kramer eine städtische Bibliothek. Doch erst Jahrzehnte später, 1884, griff der Museumsverein das Thema ernsthaft auf. Und es dauerte nochmals bis ins Jahr 1900, bis an der Carl-Wilhelm-Straße ein Lesezimmer in einer Mietetage eröffnet wurde.
Die damalige Krefelder Zeitung äußerte sich skeptisch über den Namen „Stadtbibliothek“, doch der Grundstein war gelegt. Acht Jahre später wurde das ehemalige Wohnhaus von Marianne Rhodius als Stadtbücherei bezogen. Nach der fast völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zog man zunächst in das Kaiser-Wilhelm-Museum.
Schon am 15. Oktober 1945 wurde dort die Buchausleihe wiederaufgenommen. Die Stadtbücherei erhielt 1962 ein neues Zuhause am Theaterplatz.
Gut vier Jahrzehnte erfüllte die alte Stadtbücherei ihren Zweck. Dann traten aber immer mehr Schäden auf. Im Jahr 2006 fiel daher die Entscheidung für einen Neubau: Die moderne Mediothek am Theaterplatz wurde geplant, während die Bücherei ein Interimsquartier im Hochhaus am Bleichpfad bezog.
Mit der Eröffnung der Mediothek am 1. April 2008 begann ein neues Kapitel. Das transparente, helle Gebäude stieß nicht nur in Krefeld, sondern auch überregional auf große Resonanz – architektonisch wie inhaltlich. Heute ist die Mediothek mehr als eine Bibliothek: Sie ist Treffpunkt, Lernort, kultureller Mittelpunkt.