80 Jahre Krefelder CDU Familienfest am Zeughaus

Krefeld · Die Krefelder CDU feiert mit einem großen Familienfest ihr 80-jähriges Bestehen. Politische Prominenz aus der Landesregierung hat sich auch angesagt. Überdies präsentiert die Partei dazu ihr neues Maskottchen „Crefelinchen“, ein Kuscheltier für die Kinder.

Vor dem Wahlkampfbus: CDU-Vorsitzender Christopher Schiffer (l.) und OB-Kandidat Timo Kühn laden zum Erinnerungsfest an die Gründung der Krefelder CDU ein und präsentieren dazu gleich das neue Parteimaskottchen "Crefelinchen". Das Stofftier stellt eine Seidenraupe dar.

Foto: Müller

Vor 80 Jahren, am 22. August 1945, gründete sich die Krefelder CDU. Dieses historische Ereignis will die Partei gebührend feiern. „Das wird keine Wahlkampfveranstaltung, wir feiern 80 Jahre Demokratie“, unterstreicht der heutige Vorsitzende Christopher Schiffer mit Blick auf die Anfänge unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg.

Am Gründungstag selbst, dem 22. August, feiert die Partei im Fischelner Burghof als Charity-Dinner im internen Kreis.

Doch einen Tag später, am Samstag 23. August, ist die ganze Bürgerschaft ins Zeughaus der Prinzengarde an der Glindholzstraße in Bockum zum Familienfest eingeladen. Von 11 Uhr an wird ein buntes Kinderprogramm mit Hüpfburg, Gesichterschminken und weiteren Attraktionen geboten. Der Grill wird angeworfen sowie zu Kaffee und Kuchen eingeladen. „Alle unsere 29 Stadtratskandidaten wurden verpflichtet, einen Kuchen mitzubringen“, verrät Schiffer augenzwinkernd, „möglichst selbst gebacken oder zumindest selbst besorgt“. Von 18 Uhr an spielt die Cover-Band „Fachabteilung“ auf.

Überdies präsentiert die CDU auf dem Fest ihr neues Maskottchen „Crefelinchen“, ein Stofftier, das eine Seidenraupe darstellt. Richtig schön zum Kuscheln für Kinder.

Politische Prominenz hat sich auch angesagt. Der Finanzminister des Landes NRW, Dr. Marcus Optendrenk, der aus dem benachbarten Kreis Viersen stammt, wird das Fest um 11 Uhr eröffnen. Am Nachmittag um 16 Uhr schaut Nathanael Liminski vorbei, NRW-Minister für Bundesrat- und Europaangelegenheiten. Und natürlich ist auch der Krefelder OB-Kandidat Timo Kühn vor Ort. Ganz ohne Politik geht es also nicht ab. Die Politiker stehen zu Gesprächen gern bereit.

Wie die historische Gründung der Krefelder CDU vor 80 Jahren ablief, hat Renate Unterberg in einem Aufsatz nachvollzogen. Sie ist die Enkelin von Hans Nordsieck, der in der Nachkriegszeit Hauptgeschäftsführer der IHK war.

Ein starker Antrieb der Parteigründung war es, die beiden christlichen Konfessionen, die in der Weimarer Republik von jeweils „eigenen“ Parteien vertreten worden waren, in einer gemeinsamen Partei zusammenzufügen. Renate Unterberg schreibt: „Dazu hatten die Erfahrungen der NS-Zeit beigetragen, in der die beiden großen christlichen Kirchen einander näher gerückt waren.“ Nicht zuletzt deswegen nennt sich die CDU auch „Union“ statt „Partei“, obgleich sie zunächst in Krefeld noch unter dem Namen CDP firmierte.

Am 22. August 1945 fanden sich 31 Personen zur Gründungsversammlung ein. Im Bericht von Renate Unterberg heißt es: „Bei diesem Treffen gab Herr von Itter `seinem Bedauern darüber Ausdruck, dass es ihm leider nicht gelungen sei, infolge der zeitbedingten Schwierigkeiten Herren evangelischen Bekenntnisses in ausreichender Zahl zeitig zu benachrichtigen bzw. deren Teilnahme zu ermöglichen.´ Man beschloss einstimmig die Gründung der CDP Krefelds“.

Den Gründern war wichtig, keine ehemaligen Nazis in ihren Reihen aufzunehmen. Im Bericht von Renate Unterberg heißt es: „Die in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Krefeld beim Aufbau einer demokratischen Ordnung engagierten Menschen wussten voneinander aus den Jahren der Diktatur, wer in Krefeld ein Nazi gewesen war und wer nicht. Solche wollten und konnten sie daher ausschließen“.

Fünf Gründungsmitglieder wurden in den ersten Vorstand gewählt. „Zum vorläufigen Vorsitzenden bestimmte man Dr. Horster, in der NS-Zeit als `Judenfreund´ gebrandmarkt, wegen regimekritischer Äußerungen denunziert und mit einem Verfahren vor dem Sondergericht Düsseldorf belegt“.

So begann die politische Arbeit der CDU in Krefeld. Heute hat die CDU Krefeld rund 1100 Mitglieder.