Pedelec-Training der Polizei Krefeld E-Bike fahren macht Spaß – aber sicher!

Krefeld · Die Polizei bietet regel­mäßig Pedelec-Trainings an und gibt Tipps, wie man sicher im Straßenverkehr unterwegs ist. Vor allem Senioren nutzen dieses Angebot gerne.

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Pedelec-Training der Polizei Krefeld

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Foto: Rottmann

Sie heißen eigentlich Pedelecs, aber der Name E-Bike hat sich auch für Räder durchgesetzt, deren E-Motor eine Geschwindigkeit bis maximal 25 km/h unterstützt. Gegen den Wind fahren, leichte Steigung – alles kein Problem mehr. Doch im Unterschied zum herkömmlichen Fahrrad stellen die komfortablen Bikes ihre Nutzer vor ganz andere Herausforderungen. Sie sind schwerer, man fährt in der Regel deutlich schneller, und auch das Schalten und Bremsen unterscheidet sich oft vom Gewohnten und will geübt sein. Vor diesem Hintergrund bietet die Polizei Krefeld regelmäßig kostenlose Pedelec-Trainings an.

Auf einem Firmengelände in Linn ist an einem Donnerstagmittag ein Parcours und mehrere Pavillons aufgebaut. Die Spedition Gebr. Bermes hat außerdem einen Lkw zur Verfügung gestellt, an dem der „tote Winkel“ und die damit verbundenen Gefahren anschaulich dargestellt werden können.

Und schon geht es los mit dem Training. Anfahren und stoppen, und das auf einer etwa 30 Meter langen Strecke ungefähr sechs Mal, das klingt nicht schwierig, und die meisten Teilnehmer bewältigen diese Aufgabe spielend. Eine ältere Dame springt jedesmal mit beiden Füßen ab, wenn sie anhalten möchte. Es sieht angestrengt und ein wenig wackelig aus. „In manchen Fällen müssen wir erst einmal herausfinden, woran die Unsicherheit liegt“, sagt Polizeihauptkommissarin Manuela Letzelter. „Es kann sogar sein, dass die Rahmengröße gar nicht zur Fahrerin passt und sie eigentlich ein kleineres Rad bräuchte. Deshalb empfehlen wir immer, sich beim Kauf eines E-Bikes oder Pedelecs in einem Fachgeschäft beraten zu lassen.“

Ausweichen oder Vollbremsung? Um auf die Gefahr des „Dooring-Unfalls“ beim plötzlichen Öffnen einer Fahrzeugtür in Richtung Fahrbahn oder Radweg aufmerksam zu machen, hat sich das Team der Polizei Krefeld ein besondere Konstruktion einfallen lassen. „Das reicht aber nicht aus, Sie sollten auch wissen, in welchem Fall Sie die Vorderrad- und in welchem die Hinterradbremse betätigen sollten, um nicht über den Lenker zu gehen“, erklärt Polizeihauptkommissarin Nina Scholz. „Aus diesem Grund bieten wir vor dem praktischen Training immer auch eine theoretische Schulung an. Denn schon mit ein paar Tipps und Tricks lässt sich die Sicherheit entscheidend verbessern.“

Gerade Senioren nehmen das Angebot gern an. Auf einem Pedelec-Simulator seine Reaktionsgeschwindigkeit zu testen, kann beispielsweise sehr aufschlussreich sein. „Das hätte ich niemals gedacht“, kommentiert Heinz (83) etwas geknickt seinen zum Glück nur virtuellen Zusammenstoß mit einem älteren Herrn, der seinen Rollator unvermittelt zwischen parkenden Autos auf die Fahrbahn geschoben hatte. Der Grund für den Unfall ist schnell gefunden: Der Radfahrer hatte mit über 20 km/h und einem Bremsweg von mehreren Metern keine Chance, noch rechtzeitig auszuweichen. Eine wertvolle Erkenntnis, die der passionierte Radler in seinen Alltag mitnehmen wird: „Vielleicht doch nicht so schnell und so nah an parkenden Autos vorbeidüsen...

Mehr Informationen und Kurstermine der Polizei sind per E-Mail an vsb.krefeld@polizei.nrw.de erhältlich.