Digitale Transformation betrifft alle Unternehmensbereiche
Die Digitalisierung verändert Arbeitsweisen, Abläufe und Geschäftsmodelle nachhaltig. Unternehmen am Niederrhein stehen zunehmend vor der Aufgabe, klassische Prozesse durch digitale Lösungen zu ergänzen oder vollständig zu ersetzen. Besonders betroffen sind zentrale Funktionsbereiche, die durch gezielte Maßnahmen deutlich effizienter gestaltet werden können.
Typische Ansatzpunkte für Digitalisierungsprojekte sind:
- Buchhaltung und Rechnungsverarbeitung (z. B. E-Rechnungssysteme)
- IT-Sicherheit und Datenschutz
- Kundenbeziehungsmanagement (CRM) und Vertrieb
- Personalverwaltung, z.B. Zeiterfassung und Lohnabrechnung
- Lagerhaltung und Warenwirtschaft
- Datenanalyse und Reporting
- Marketing und Social Media
Gerade kleine und mittlere Unternehmen können auf eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten zurückgreifen. Dazu zählen Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene, spezialisierte Beratungseinrichtungen sowie Netzwerke zur Vernetzung mit Technologiepartnern. Diese Angebote erleichtern den Einstieg in digitale Prozesse und unterstützen gleichzeitig dabei, Lösungen strukturiert und wirtschaftlich umzusetzen.
Digitale Tools erleichtern den Arbeitsalltag in Unternehmen
Der gezielte Einsatz digitaler Werkzeuge unterstützt Unternehmen dabei, interne Abläufe effizienter zu gestalten und Mitarbeitende spürbar zu entlasten. Je nach Anwendungsbereich stehen praxiserprobte Softwarelösungen zur Verfügung, die ohne großen Implementierungsaufwand eingeführt werden können und einen unmittelbaren Nutzen im Tagesgeschäft bieten.
- Für den Bereich Personalmanagement hat sich beispielsweise Personio etabliert. Die Software ermöglicht eine zentrale Verwaltung von Bewerbungen, Arbeitszeiten, Urlaubsanträgen und Gehaltsdaten. Unternehmen behalten so jederzeit den Überblick über personelle Ressourcen und administrative Aufgaben.
- Im Bereich Buchhaltung sollte sich die Auswahl auf eine leistungsstarke E-Rechnungssoftware richten, die eine automatisierte Verarbeitung von Ein- und Ausgangsrechnungen im gesetzeskonformen XRechnungs-Format ermöglicht. Idealerweise erfüllt die Lösung sämtliche Anforderungen der GoBD und unterstützt Unternehmen durch ein effizientes, digitales Belegmanagement – insbesondere bei hohem Rechnungsvolumen. So lassen sich Buchhaltungsprozesse modern, rechtskonform und zeitsparend gestalten.
- Für die interne Kommunikation und Projektkoordination bieten sich kollaborative Plattformen wie Trello oder Asana an. Diese Tools ermöglichen eine transparente Aufgabenverteilung, Terminverfolgung und Fortschrittskontrolle – unabhängig vom Standort der Mitarbeitenden.
- Ein weiterer sinnvoller Baustein ist der Einsatz von Benefit-Plattformen wie Benifex oder Fringe, die verschiedene Mitarbeiterangebote bündeln – etwa Essenszuschüsse, Mobilitätslösungen oder digitale Weiterbildungsangebote. Solche Tools verbessern die Zufriedenheit im Team und stärken auch die Bindung ans Unternehmen.
Regionale Förderlandschaft gezielt nutzen
Im Gebiet Niederrhein bestehen zahlreiche Förderprogramme, die speziell auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnitten sind. Eine zentrale Rolle spielt das NRW-Wirtschaftsministerium, das über die landeseigene Förderbank NRW.BANK zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für Digitalisierungsprojekte zur Verfügung stellt. Besonders im Fokus steht dabei das Programm „Mittelstand Innovativ & Digital“ (MID), das mit verschiedenen Förderbausteinen gezielt Investitionen in IT-Sicherheit, digitale Geschäftsmodelle, Prozessautomatisierung und die Einführung cloudbasierter Softwarelösungen unterstützt. Das Programm ersetzt in vielen Bereichen das bundesweite Angebot „go-digital“, das im Jahr 2024 ausgelaufen ist. MID bietet nun auf Landesebene vergleichbare Fördermöglichkeiten, allerdings mit stärkerem regionalem Bezug und besserer Anbindung an lokale Partner.
Ergänzend bieten die Industrie- und Handelskammern am Niederrhein individuelle Beratungen zur Fördermittelauswahl sowie Unterstützung bei der Antragstellung. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise Kleve, Wesel und Viersen stellen außerdem Kontakt zu lokalen Pilotprojekten und Kooperationsnetzwerken her. Eine genaue Prüfung der Voraussetzungen lohnt sich, da viele Programme branchenspezifische oder größenabhängige Zugangskriterien enthalten.
Praxisnahes Förderprogramm mit direktem Nutzen
Das Programm MID-Digitalisierung ist ein Teilbereich des nordrhein-westfälischen Förderangebots Mittelstand Innovativ & Digital (MID) und richtet sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in NRW. Ziel ist es, Digitalisierungsprojekte im betrieblichen Alltag finanziell zu unterstützen und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Betriebe zu stärken. Die Förderung erfolgt über einen sogenannten Digitalisierungsgutschein, der in Anspruch genommen werden kann, um externe Dienstleister mit der Umsetzung digitaler Maßnahmen zu beauftragen.
Gefördert werden beispielsweise:
- Einführung von ERP-, CRM- oder Warenwirtschaftssystemen
- Digitalisierung von Verwaltungsabläufen
- Integration cloudbasierter Softwarelösungen
- Optimierung digitaler Schnittstellen zwischen Systemen oder Abteilungen
- Entwicklung digitaler Vertriebs- und Kommunikationskanäle
Die Fördersumme beträgt bis zu 15.000 Euro, abhängig von Projektumfang und Unternehmensgröße. Unternehmen können den Gutschein für Leistungen externer Anbieter verwenden, etwa IT-Systemhäuser, Digitalagenturen oder spezialisierte Berater. Wichtig ist, dass das Projekt einen klar definierten Digitalisierungsfortschritt im Unternehmen erzielt.
➡️ Die Antragstellung erfolgt online über die zentrale Plattform mittelstand-innovativ-digital.nrw. Dort stehen auch ausführliche Informationen zu Fördervoraussetzungen, Antragsprozess und notwendigen Nachweisen bereit. Der Zugang zum Programm ist bewusst niedrigschwellig gehalten, um insbesondere kleineren Betrieben die Teilnahme zu erleichtern. MID-Digitalisierung zählt damit zu den praxisorientiertesten Förderinstrumenten für die digitale Transformation im Wirtschaftsraum Niederrhein.
Beratungs- und Netzwerkangebote in der Region
Für Unternehmen, die ihre digitale Strategie noch entwickeln oder bestehende Strukturen optimieren wollen, stehen im Niederrhein vielfältige Anlaufstellen zur Verfügung. Neben den bereits genannten Wirtschaftsförderungen leisten insbesondere Digital Hubs und Kompetenzzentren wertvolle Hilfe. Die DWNRW-Hubs vernetzen Unternehmen mit Start-ups und IT-Dienstleistern und organisieren praxisnahe Workshops zu Themen wie Prozessautomatisierung, Künstliche Intelligenz oder Datensicherheit
Die folgende Übersicht zeigt zentrale Ansprechpartner in der Region:
Diese Institutionen unterstützen nicht nur bei der Konzeption und Planung digitaler Vorhaben, sondern ermöglichen auch den Zugang zu Kooperationspartnern und Pilotprojekten. Durch eine frühzeitige Einbindung externer Expertise lassen sich unnötige Fehlinvestitionen vermeiden und digitale Prozesse effizienter umsetzen.