Das Filmforum feiert schon seit Jahren irre Erfolge mit der Filmreihe „Duisburger Jahrzehnte“. Mehrere tausend Besucher auch von jenseits der Stadtgrenzen haben die vom ehemaligen Kino-Chef Kai Gottlob zusammengestellten und moderierten Filmprogramme zu den 1920er bis 1970er Jahren gesehen. Das Duisburger Filmforum ist das älteste Kommunale Kino Deutschlands und das einzige am Niederrhein - wenn damit die Region gemeint ist. Der Film „Das alte Rheinland in Farbe 2“, den das Filmforum natürlich zeigen muss, meint mit Niederrhein dagegen den Flussabschnitt, und der beginnt da, wo der Mittelrhein endet, nämlich an der Mündung der Sieg. Deswegen beginnen die zu sehenden filmischen Landgänge mit Bonn. Köln ist dabei, Düsseldorf und Duisburg selbstverständlich auch, außerdem auch viele kleinere Städte am Niederrhein, Orsoy, Rheinberg und sogar Krefeld, dass sich ja mit Linn 1901 das erste Stückchen Niederrhein einverleibte.
Aus der Zeit nämlich, von 1896 bis in die 1930er, sind die Aufnahmen. Sie stammen aus 60 verschiedenen Originalfilmen und wurden nachträglich von einem erfahrenen Team koloriert. Zu hören ist - wenn kein Originalton - die Stimme schlechthin, der wohl beste deutsche Sprecher: Christian Brückner, Synchronstimme z. B. von Robert de Niro und seit vielen Jahren regelmäßig auch live in Duisburg zu hören und zu erleben, erst die Tage wieder bei einer Akzente-Lesung.
Malerische, teils mittelalterliche Ortskerne sind zu sehen, oft bei Kaiserwetter, in fast jedem Ort liegen Fischerboote, an den Ufern tummeln sich Badegäste, es gibt frei laufende Pferde in herrlich flacher Landschaft. Und mittendrin: der Dreh- und Angelpunkt der „industriellen Revolution“ am Niederrhein, Duisburg mit der Ruhrmündung, dem größten Binnenhafen der Welt, einem Spalier gewaltigster Kathedralen der Arbeit und dem „Wikingerschloss“, der prächtigen alten Schifferbörse in Ruhrort.
„Das alte Rheinland in Farbe 2 - Der Niederrhein“ läuft im Duisburger Filmforum am Dellplatz am Montag, 7. April, um 18.15 Uhr, sowie am Dienstag, 8. April, um 15.15 Uhr. www.filmforum.de