„Papa, ich habe Angst“ - ein Satz, den wohl jeder Vater nicht gerne von seinem Kind hört. Sebastian Doll kann sich noch gut erinnern, als es auf dem Spielplatz an der Jupiterstraße brannte, der Rauch zu sehen war, seine Kinder Angst bekamen. „Unser Haus liegt rückseitig zum Spielplatz, nur von unserem Garten und ein paar Bäumen und Büschen getrennt - und wenn die mal Feuer fangen... den Rest will ich mir gar nicht ausmalen“, sagt der Berufschullehrer.
Nicht zum ersten Mal haben Unbekannte auf dem Spielplatz gezündelt und dabei Spielgeräte in Brand gesetzt. „Sechs Mal in sechs Jahren“, bringt es Doll auf den Punkt. Zuletzt brannte das große Klettergerüst mit Rutsche. Das ist jetzt zum Spielen gesperrt. „Ich verstehe das auch nicht. Der Spielplatz ist wunderschön gelegen, die ganze Wohngegend sehr schön“, sagt der Familienvater, der vor acht Jahren mit seiner Frau in Weklen ein Haus gekauft, Willich für sich und seine Kinder zur Heimat gemacht hat. „Wir wohnen wirklich gerne hier“, betont er.
Mit seinen Sorgen hat sich der Willicher dann auch an Bürgermeister Christian Pakusch gewendet, der sofort zu einem Vor-Ort-Termin mit dem Familienvater bereit war. „Das Problem ist mir bekannt. Die wiederholte Brandstiftung auf dem Spielplatz an der Jupiterstraße ist ein ernstes Thema, das mich ebenso beschäftigt wie die Anwohner hier“, so der Bürgermeister. „Gerade Spielplätze sollten Orte des Vertrauens und der Sicherheit sein“, ergänzt er.
In der Vergangenheit habe die Stadt auch Streetworker eingesetzt, die vor allem das Gespräch mit Jugendlichen suchten, um hier präventiv zu wirken. Aktuell seien aber auch intelligente/smarte Beleuchtung oder Videoüberwachung ein Ansatz zur Vorbeugung. Für den Bereich Jakob-Fantzen-Halle - die oft genug von Vandalismus heimgesucht wird - würden im Rat konkrete Anträge diskutiert. „Wir prüfen derzeit in enger Abstimmung mit der Verwaltung und der Polizei, ob und wie solche Maßnahmen auch am Standort Jupiterstraße, anderen Spielplätzen und neuralgischen Orten in Willich realisiert werden können. Erste Gespräche dazu laufen bereits“, so der Bürgermeister. Für den Spielplatz Jupiterstraße sagt er zu, dass das Klettergerüst im Frühjahr nächsten Jahres repariert wird - die Kosten schätzt er auf mehrer tausend Euro.