. Markttag in Willich. Es ist angenehm warm und es herrscht rege Stimmung. Die drei Herren von der CDU sitzen an der langen Tafel, trinken ihren Kaffee. Die Stimmung ist gut. In der Mitte liegt ein Flyer mit der Aufschrift: „Unsere Mischung für Willich“ - gemeint ist das kleine Päckchen an köstlichen Kräutern und Gewürzen, das auf dem Flyer geklebt ist. Insgesamt 25 000 dieser Flyer inklusive ihrem Wahlprogramm „Fahrplan 2030“ haben die Willicher Christdemokraten drucken lassen. Bürgermeister Christian Pakusch stellt sich für die CDU als Bürgermeisterkandidat zur Wahl.
„Wir haben einen guten gesellschaftlichen Zusammenhalt in Willich - und das soll auch so bleiben“, erklärt der Bürgermeister. „Wir haben viel erreicht“, so Pakusch weiter und spricht von einem Invest von 100 Millionen Euro in die Infrastruktur der Stadt in den letzten fünf Jahren „... ich habe Lust auf Zukunft und ich bin noch nicht fertig“, gibt er sich kämpferisch.
Darunter versteht die CDU Willich weiterhin die kostenlose Nutzung der Sportstätten, die Unterstützung für Sport- und Brauchtumsvereine. „Wir wollen bürokratischen Hürden für Vereine weiter senken und denken da an ein digitales Vereins- und Brauchtumsportal“, so Paul Schrömbges. Guido Görtz ergänzt: „Wir als Stadt wollen ‚Möglichmacher‘ sein, pragmatische Maßnahmen für Bürger und Vereine anbieten.“ Die Schlossfestspiele als kulturelles Aushängeschild der Stadt Willich sollen natürlich weiter erhalten bleiben, darum seien diese auch ein Stückweit ‚Chefsache‘ geworden, wie Christian Pakusch sagt. Er selbst ist mittlerweile auch Beisitzer im Vorstand des Vereins.
„Sicherheit ist ein großes Thema für uns“, so Paul Schrömbges. Hier möchte die CDU den kommunalen Ordnungsdienst verstärken und in Absprache mit dem Kreis Viersen die Polizeipräsenz in der Stadt vermehrt einbinden. Eine permanent geöffnete Polizeiwache in Willich würde nicht mehr Sicherheit schaffen. Christian Pakusch dazu: „Die Kriminalitätsrate in Willich ist immer noch sehr gering - und das soll auch so bleiben.“
Hier setzt MdL Guido Görtz zukunftsweisend auch auf Willich als Smart-City mit intelligenter Beleuchtung an Straßenlaternen oder Videoüberwachung an neuralgischen Punkten in der Stadt. „Es geht hier nicht um einen Art ‚Überwachungsstaat‘ - wie böse Zungen behaupten könnten“, betont Görtz. Vielmehr gehe es darum, städtisches Eigentum zu schützen. „Es ist vollkommen ok, wenn Privatleute ihre Häuser schützen - warum sollen wir das als Stadt nicht auch“, erklärt Christian Pakusch. Guido Görtz nennt als Beispiel die Jakob-Frantzen-Halle. Sei sähe von Außen ‚verboten’ aus. Warum solle sich dann hier ab 22 Uhr nicht eine Kamera einschalten, um so Vandalismus zu erkennen und städtisches Eigentum zu schützen, fragt er? „Wir haben pro Jahr 3 000 Polizeianwärter - und davon profitiert auch Willich“, weiß Guido Görtz.
Was passiert bei einem Stromausfall? Wie gut ist die Stadt darauf vorbereitet? Paul Schrömbges betont, dass sich die CDU auch für dieses Thema stark machen will. „Vor allem wollen wir autark sein“, sagt er und meint, dass die Stadt losgelöst vom Kreis Viersen im Katatrophen-Fall die Menschen in Willich schützen kann. Der Kreis Viersen mit seinem Zentrum für Bevölkerungsschutz leiste einen wertvollen Beitrag „... aber wir möchten uns nicht abhängig vom Kreis machen“, sagt Pakusch. Dafür würde es aktuell Gespräche mit der Feuerwehr und den Stadtwerken geben, ein eigenes Aggregat im Wert von 800 000 Euro sei für Notfälle angeschafft worden. „Es geht nicht darum, Panik zu verbreiten - wir wollen nur vorbereitet sein“, versichert Paul Schrömbges. Guido Görtz ergänzt: „Wir leben hier immer noch gut und es ist Zeit für mehr Zuversicht“.
Willich macht Lust auf Zukunft. Da sind sich die drei Männer der CDU sicher. Zukunft bedeutet für sie aber auch, Wohnraum schaffen. „In der Bebauung haben wir viel voran getrieben“, sagt Pakusch und verweist auf den Bau von sieben Kitas in fünf Jahren. Die Feuerwehrwache Willich, die Katharinenhöfe, der Vollsortimenter in Anrath oder der Konrad-Adenauer-Park sind nur einige zukünftige Projekt, die angegangen werden. Mit der Grundstücksgesellschaft der Stadt Willich, als Tochter der Stadt Willich und der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft des Kreises Viersen (GWG) haben man bisher viel Wohnraum geschaffen, doch - und da sind sich alle einig: „Wir müssen mehr und schneller bauen.“ Willich sei in vielen Punkten ein Erfolgsmodell. Doch es gäbe auch Aufgabenkritik. „Wir müssen uns immer wieder fragen, was können wir besser machen“, sagt Paul Schrömbges. Pakusch ergänzt: „Wir haben es noch nicht geschafft, den Menschen das Freizeitzentrum zurück zu geben - auch das wird einer der zentralen Aufgaben sein.“