Experten am Lesertelefon zum Thema Cholesterin Cholesterin hat zwei Gesichter

Stadt Willich · Je früher, desto besser – warum jeder seine Cholesterinwerte kennen sollte! Dazu informieren Experten der DGFL – Lipid-Liga e. V. am Lesertelefon in der Sprechzeit am Donnerstag, 5. Juni, von 16 bis 19 Uhr, unter der kostenfreie Rufnummer 0800 2811811.

Cholesterin hat zwei Gesichter - es ist wichtig für den Körper. Zuviel Cholesterin kann dagegen aber zu schwerden gesundheitlichen Problemen führen.

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Cholesterin hat zwei Gesichter: Als lebensnotwendiger Stoff wird es beispielsweise zur Bildung bestimmter Hormone benötigt und ist ein unentbehrlicher Baustein von Zellmembranen im Körper. Andererseits drohen Schäden an Blutgefäßen, wenn die Konzentration von LDL-Cholesterin im Blut dauerhaft zu hoch ist. Dadurch steigt das Risiko, einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen in den Beinen zu erleiden. Da hohe LDL-Cholesterinwerte lange Zeit keine Beschwerden verursachen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Lipidologie (DGFL) – Lipid-Liga, sie frühzeitig messen zu lassen.

Ein wichtiger Blutfettwert bei der Bestimmung des Gesamtrisikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist der LDL-Cholesterinwert, kurz LDL-C. Epidemiologische und klinische Studien zeigen, dass das Herz-Kreislauf-Risiko umso geringer ist, je niedriger der LDL-C liegt. Doch wann ist der Wert zu hoch? Einen für jeden gültigen Grenzwert gibt es nicht, denn medizinisch wird immer das kardiovaskuläre Gesamtrisiko eines Menschen im Einzelfall betrachtet. Dabei spielen bereits bestehende Erkrankungen wie etwa Diabetes oder Bluthochdruck ebenso eine Rolle wie der Lebenswandel, eine erbliche Vorbelastung oder eine bereits bestehende Atherosklerose (früher auch als Verkalkung der Arterien bezeichnet).

Beim Rauchen, das ebenfalls die Blutgefäße schädigt und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht, wird die Gesamtbelastung für den Organismus in so genannten Packungsjahren beziffert. Ähnlich beim LDL-Cholesterin: Das Risiko für schwere Folgeerkrankungen hängt auch hier davon ab, wie lange man seinen Arterien eine hohe Cholesterinlast aufbürdet. Zeit ist im Kampf gegen die Folgen ein entscheidender Faktor. Das bedeutet, je früher eine Cholesterinmessung im Blut erfolgt und bei hohen Werten gegengesteuert wird, desto weniger Cholesterin-Lebensjahre sammeln sich an. Gegensteuern lässt sich durch einen gesunden Lebenswandel, also Nichtrauchen, ausgewogene Ernährung und körperliche Bewegung. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, können zusätzlich Medikamente zum Einsatz kommen.

Mit Blick auf mögliche Folgeerkrankungen empfiehlt die DGFL – Lipid-Liga e. V., dass jeder seine Blutfette kennen sollte. Idealerweise werden die Werte schon vor der Pubertät kontrolliert, da hohe LDL-C-Werte auf eine genetische Veranlagung zurückgehen können, die es möglichst früh zu entdecken gilt. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen erst ab 18 Jahren eine einmalige Gesundheitsuntersuchung inklusive der Blutfettwert-Bestimmung. Weitere Kontrollen werden ab einem Alter von 35 Jahren im dreijährigen Rhythmus im Rahmen des „Check-up 35“ erstattet.

Was bedeutet ein erhöhter LDL-Cholesterinwert? Sind meine Werte zu hoch? Wie oft sollte man seine Blutfettwerte bestimmen lassen? An wen wende ich mich für eine Messung meiner Blutfettwerte? Was sind frühe Anzeichen für eine Fettstoffwechselstörung? Wann liegt möglicherweise eine genetische Veranlagung vor? Wie kann ich meine Werte ohne Medikamente beeinflussen – und wann sind Medikamente sinnvoll? Sollen Medikamente dauerhaft eingenommen werden?