Abhilfe könnte frühzeitiges und regelmäßiges Messen des Blutdrucks schaffen. Doch zu wenige Menschen kontrollieren ihren Blutdruck, oder sie messen ihn nicht korrekt. Damit verpassen sie die Chance, ihr Risiko zum Beispiel für einen Schlaganfall, einen Herzinfarkt oder eine schwere Nierenerkrankung frühzeitig zu senken.
Bluthochdruck ist weltweit die am weitesten verbreitete Krankheit. Das gilt auch für Deutschland, wie die Angaben der Deutschen Hochdruckliga zeigen: Rund ein Drittel der Bevölkerung hat zu hohen Blutdruck – das sind zwischen 20 und 30 Millionen Menschen. Mit dem Alter steigt der Anteil deutlich: bei den über 70jährigen auf 75 Prozent, bei den über 80jährigen auf bis zu 80 Prozent[1]. Bluthochdruck schädigt auf Dauer die Gefäße und verursacht eine Reihe von schweren Erkrankungen, darunter Herzinfarkt, Schlaganfall, Koronare Herzkrankheit, Demenz, Nierenversagen sowie Durchblutungsstörungen der Beine oder Netzhautschäden.
Ein wirksames Mittel, um Bluthochdruck frühzeitig zu entdecken, ist das Messen des Blutdrucks. Zwar ist die Messung Teil der Check-up Untersuchungen beim Hausarzt, doch aus Sicht der Hochdruckliga ist die Selbstmessung auch für gesunde Menschen ein sinnvolles Mittel, eine Erkrankung zu erkennen, die über Jahre ohne Beschwerden verläuft. „Die regelmäßige Messung zu Hause kann Blutdruckschwankungen erfassen, die bei Einzelmessungen in der Arztpraxis nicht auffallen“, erläutert Prof. Markus van der Giet, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga. „Diese Art der Früherkennung hilft, bluthochdruckbedingte Organschäden und kardiovaskuläre Folgeerkrankungen besser vorherzusagen.“
Liegen die gemessenen Blutdruckwerte bei Menschen zwischen 18 und 79 Jahren über 140 mmHg systolisch und/oder 90 mmHg diastolisch, ist die Behandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten empfohlen. Bestehen bereits Herz-Kreislauferkrankungen, gilt diese Empfehlung schon ab einem Wert von 130/80 mmHg. Die regelmäßige Blutdruckmessung in Eigenregie ist immer Bestandteil der Therapie, um deren Verlauf zu kontrollieren und eine Anpassung der Medikamente durch die behandelnde Ärztin/den Arzt zu ermöglichen.
Für wen macht die Blutdruckmessung zu Hause Sinn? Welche Fehler werden beim Messen häufig gemacht? Worauf sollte ich bei der Anschaffung eines Messgeräts achten? Alle Fragen rund ums Thema Bluthochdruck beantworten die Experten der Deutschen Hochdruckliga in der Sprechzeit:
• Dr. med. Markus van der Giet; Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, Berlin;
• Dr. med. Carsten Böger; Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, Ärztlicher Leiter des KfH-Nierenzentrums Traunstein
• Dr. med. Reinhard Fünfstück; Facharzt für Innere Medizin; Praxis für Innere Medizin, MVZ Gesundheitszentrum Weimar
Dr. med. Martin Hausberg; Facharzt für Innere Medizin/Nephrologie, Karlsruhe
PD Dr. med. Stephan Lüders; Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie; St. Josefs-Hospital Cloppenbur
• Dr. med. Christian Ott; Facharzt für Innere Medizin; Diabetologie, Nephrologie; Klinikum Nürnberg,
• Dr. med. Vedat Schwenger; Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie; Klinikum Stuttgart
Dr. med. Ulrich Tholl; Facharzt für Innere Medizin; Nierenzentrum Ammerland, Westerstede
• Dr. med. Oliver Vonend; Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie/Hypertensiologie; Nierenzentrum Wiesbaden