Abschluss der Festspiele Neersen Bilanz: positiv durchwachsen
Stadt Willich · Abschlussbilanz der Festspiele Neersen: Das nasse „Sommer“-Wetter machte bessere Besucherzahlen unmöglich. Insgesamt wurden 23 304 Karten verkauft, die Gesamtauslastung legte auf 74,7 Prozent zu.
Eine ambivalente Bilanz stellten jetzt Sabine Mroch als Vorsitzende des veranstaltenden Festspielvereins und Festspiel-Intendant Jan Bodinus der Presse gemeinsam mit weiteren Verantwortlichen aus Verein und Team mit Abschluss der Schlossfestspiele 2024 vor: Petrus war in diesem Sommer nicht wirklich in Form, viel Regen hat die Festspiele einiges an Zuschauer gekostet, und so blicken die Verantwortlichen zwar insgesamt zufrieden zurück, aber nicht ohne Sorgen nach vorn.
Mroch schwankte in ihrer Beurteilung zwischen den Polen „zufrieden“ und „besorgt“: Begeistert sei sie von Teilen des blanken Zahlenwerks, den Wirtschaftsplan habe man voll erfüllt: zwölf Produktionen, acht mit hundertprozentiger Besucherauslastung. Insgesamt wurden 23.304 Karten verkauft (2023: 21.895), die Gesamtauslastung legte ebenfalls um 2,4 Prozentpunkte auf 74,7 Prozent zu: Die Richtung stimmt, man möchte in Sphären der Zahlen vor Corona zurück, als man bis zu 27.000 Besucher begrüßen konnte (Auslastung über 85 Prozent). Gut unterwegs trotz widriger Umstände: Konkurrenz durch Fußball-EM und Olympische Spiele, unsichere und gelegentlich zur Panikmache neigende (Un-)Wettervorhersagen mit unmittelbaren Auswirkungen auf die Abendkasse…
Bodinus („Das Wetter hat uns fraglos zehn bis 15 Prozent Zuschauer gekostet“), der in der 40. Saison einen musikalischen Schwerpunkt gesetzt hatte: „Eine qualitativ auch technisch und darstellerisch sehr hochwertige Saison, eines Jubiläums absolut würdig“. Dank ging unter anderem an die wetterfesten Zuschauer, an die Anwohner, die wegen der musikalischen Darbietungen und der begeisterten Reaktion der Zuschauer eine andere akustische Belastung erlebt hätten – und nicht zuletzt ans Catering-Team der Orangeria, das flexibel und großzügig auf ausgefallene respektive modifizierte Premierenfeier reagiert und alles souverän und kooperativ gehandelt habe.
Apropos Blick nach vorn: Bodinus lässt sich noch nicht wirklich in die (Spielplan-) Karten für 2025 schauen, dafür aber durchblicken, dass weniger Musik und wieder mehr Theater geboten werde – und „Theater“ werde auch im nächsten Festspiel-Motto auftauchen.
• Acht der neun Sonderveranstaltungen im Ratssaal und auf der Freilichtbühne waren ausverkauft
• Das Kinderstück „Mulan“ war zu 94,3 Prozent ausverkauft
• Die Auslastung von „Non(n)sense“ lag bei 61,6 Prozent
• „Stepping out“ (vom Wetter am härtesten getroffen) schaffte 56 Prozent
• Die Festspiele 2024 waren eine finanzielle Punktlandung trotz freiwilligen Verzichts auf 50 000 Euro (25 Prozent) des städtischen Zuschusses, die man aus Rücklage genommen hat
• Die Rücklage jetzt auf 100 000 Euro verringert – nicht üppig angesichts rund 600 000 Euro Umsatz pro Saison
• Im nächsten Jahr verzichtet man auf 50 000 Euro aus einem anderen Topf: die vierte und letzte Marge der städtischen Finanzspritze von 50 000 Euro, die für die sukzessive Erneuerung der Technik eingeplant war, wird nicht abgerufen. Bodinus: „Es bleiben Wünsche in Sachen Technik offen, ist aber nach Zusagen der Technischen Leitung mit der jetzigen Ausrüstung realisierbar.“
• 2025 wird es mittwochs (schwächere Besucherzahlen) keine Aufführungen auf der Freilichtbühne geben, dafür Abendveranstaltungen in der Schlossmotte.