Tierschutz Verbot zum Schutz der Igel

Kreis Viersen (red/co) · Der Igel ist das Wildtier des Jahres 2024. Doch die stacheligen Gartenbesucher stehen seit Jahren auf der „Roten Liste“ der Säugetiere und sind in Europa im Bestand gefährdet. Nun hat der Kreis Viersen reagiert und hat ab sofort zum Schutz der Igel den Einsatz von Mährobotern zu bestimmten Zeiten verboten.

Hilfe für den heimischen Igel bringt das Verbot der nächtlichen Inbetriebnahme von Mährobotern im Kreis Viersen.

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Das Verbot der nächtlichen Inbetriebnahme von Mährobotern gilt ab einer halben Stunde vor Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang. Eine Ausnahme gilt für Grünflächen auf Dächern und hermetisch eingeschlossenen Rasenflächen, die für Igel nicht erreichbar sind. Mähroboter, die den Kontakt der Scherblätter mit Wirbeltieren vermeiden, dürfen auch weiterhin nachts eingesetzt werden. Allerdings rät der Kreis Viersen davon ab: „Auch wenn Mähroboter teilweise bereits Mechanismen zum Schutz der Igel besitzen, sind diese nicht immer voll ausgereift.“

Auch im Kreis Viersen ist die Zahl der Igel rückläufig. Einer der Gründe dafür ist nach Aussage des Kreises der Rückgang geeigneter Lebensräume: „In der freien Landschaft fehlen Hecken und Gebüsche, in denen Igel tagsüber schlafen, ihren Winterschlaf halten und ihre Jungtiere aufziehen können.“

Igel seien daher häufiger in Grün- und Parkanlagen, auf Friedhöfen und in Gärten anzutreffen. Da sie nachts auf Nahrungssuche gehen, sind sie in dieser Zeit besonders gefährdet, wenn sie auf einen Mähroboter treffen. Denn anders als andere Tiere rollen sich Igel bei Gefahr zusammen, statt wegzulaufen. Mähroboter, die nicht besonders „igelfreundlich“ konstruiert sind, fügen dem Wildtier schwere bis schwerste Verletzungen zu. Die meisten Igel sterben nach stunden- bis tagelanger Leidenszeit an diesen Verletzungen.

„Mit dem nächtlichen Nutzungsverbot von Mährobotern leistet der Kreis Viersen einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz der Igel sowie anderer Wirbeltiere und Amphibien“, so Petra Muth, Leiterin der Abteilung Natur und Landschaft, Jagd und Fischerei des Kreises Viersen.

Privatpersonen können durch einfache Maßnahmen den Erhalt der Igelpopulation unterstützen, indem sie ihre Gärten igelfreundlich gestalten. Weitere Infos zum Thema und Igel-Tipps gibt es unter www.nabu.de.