Wohnen in Schwalmtal Ein neues Quartier für Schwalmtal

Schwalmtal · Das ehemalige Weuthen-Gelände in Waldniel liegt seit rund einem Jahrzehnt brach. Nun nimmt die Zukunft der Fläche konkrete Formen an.

So soll das autofreie Quartier mit bis zu 180 Wohneinheiten einmal aussehen.

Foto: Hartmann Architekten

Wie Andreas Tack vom ortsansässigen Unternehmen Sanders im Ausschuss für Planung, Bauen und Verkehr der Gemeinde Schwalmtal erläuterte, hat die Firma das Areal bereits vor einigen Jahren erworben. „Ein Teilstück wurde zwischenzeitlich veräußert. Dort befindet sich heute eine Kindertageseinrichtung.“ Die übrige 18.000 Quadratmeter große Fläche soll nun umfassend entwickelt werden.

Ein Großteil der alten Gebäude wurde in den letzten Jahren zurückgebaut. Da auf dem Gelände früher ein Güterbahnhof angesiedelt war, wurden auch vorhandene Altlasten saniert. „Übrig geblieben ist lediglich das Gebäude, in dem derzeit noch die Begegnungsstätte Westkreis untergebracht ist“, erklärte Tack. Diese zieht jedoch Anfang 2026 in das Pfarrheim in Waldniel um. Damit ist der Weg frei für eine ganzheitliche Neugestaltung des Areals.

Der Mönchengladbacher Architekt Holger Hartmann stellte im Ausschuss das Konzept für das sogenannte „Neller Quartier“ vor. Für die Fläche, die sich entlang des nördlichen Bereichs der Dülkener Straße sowie südlich der Bahnhofstraße, Rochusstraße und des Stöckener Wegs erstreckt, wurden drei städtebauliche Varianten erarbeitet. „Es soll ein vielfältiger Wohnungsmix mit 150 bis 180 Wohneinheiten entstehen“, so Hartmann. Das Angebot soll von Wohnungen für junge Menschen über öffentlich geförderte und inklusive Einheiten bis hin zu Service-Appartements für ältere Menschen reichen.

Ein zentraler Gedanke des Konzepts ist ein autofreies Quartier. Der natürliche Höhenunterschied von rund zwei Metern zwischen der Industriestraße und dem Stöckener Weg wird genutzt, um eine Parkebene in das Gelände einzubetten. So kann der ruhende Verkehr untergebracht werden, ohne das Erscheinungsbild des Quartiers zu belasten. Die Parkebene soll ausschließlich von der Industriestraße angefahren werden.

Alle drei vorgestellten Konzepte setzen auf eine parkähnliche Gestaltung und einen zentralen Begegnungsbereich. Elemente wie alte Gleise sollen an die frühere Nutzung als Bahnhof erinnern. Vorgesehen sind sowohl Stadthäuser als auch Geschosswohnungsbau – der Wohnraum soll vermietet werden. Zudem wird die Möglichkeit offengehalten, ein Gebäude für das medizinische Versorgungszentrum einzuplanen. Auch kleinere gewerbliche Flächen, etwa für ein Café, seien laut Hartmann denkbar.

Die Fraktionen im Ausschuss reagierten positiv auf die Pläne. Angesichts des bereits vorhandenen und weiter steigenden Wohnungsbedarfs wurde dem Antrag zur Aufstellung eines Bebauungsplans einstimmig zugestimmt. Nach Zustimmung des Rates kann das Bauleitplanverfahren starten, frühestmöglicher Baubeginn ist 2027.