Zurück im Rennen!

Duisburg · Der MSV Duisburg setzt sich sensationell beim 1. FC Nürnberg durch und meldet sich eindrucksvoll zurück im Rennen um den Relegationsplatz.

Serien sind dazu da, um gebrochen zu werden. Sagt man ja gerne. Dass aber ausgerechnet der MSV, Tabellenletzter und in dieser Saison in der Fremde noch ohne Sieg, beim hochdekorierten, zu Hause seit vergangenem März ungeschlagenen Seriensieger aus Nürnberg gewinnen würde, damit hätten wohl auch die größten Optimisten nicht gerechnet. Aber es ist tatsächlich so: Der MSV gewinnt bei den seit 18 Spielen ungeschlagenen Franken mit 2:1. Und landet damit einen ganz großen Punch im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Denn während 1860 und Paderborn jeweils Federn ließen und nicht punkten konnten, sind die Duisburger der Konkurrenz im Keller nun bis auf zwei (Paderborn) bzw. drei Punkte (München) auf die Pelle gerückt. Und das Beste aus Duisburger Sicht: Am kommenden Freitag steigt das Abstiegsduell gegen 1860 im heimischen Stadion. Siegen die Hausherren, stehen sie punktgleich mit den Löwen da. Und es ist ja nunmal so, dass so ein Auswärtssieg in Nürnberg das Selbstbewusstsein durchaus pushen kann...

Baris Özbek hatte es in der Pressekonferenz vor dem Nürnberg-Spiel noch gesagt: „Ich glaube nicht, dass die Nürnberger uns unterschätzen werden. Wenn sie das aber tun, machen sie einen großen Fehler.“ Es sah zwar nicht zwingend danach aus, dass der Tabellendritte den Underdog unterschätzt, mit so einer massiven Gegenwehr hätten die Hausherren dann aber wohl doch nicht gerechnet. Der MSV stand dicht gestaffelt und trat diszipliniert als Team auf. Ein abgefälschter Schuss von Kevin Wolze brachte die Gäste in Minute 35. in Führung. Der FCN rannte an, wurde aber für den Aufwand gegen aufopferungsvoll kämpfende und kompakte Gäste nicht belohnt. Und auch der Ausfall von Routinier Bajic brachte keinen Bruch in das starke Duisburger Spiel. Im Gegenteil: Rückkehrer Enis Hajri macht seine Sache im Abwehrzentrum mit Thomas Meißner richtig gut. Dann kam Steffen Bohl, der nach einer Ecke das Durcheinander im Strafraum der Gastgeber zum 2:0 für Duisburg nutze. Die Clubberer konnten zwar nochmal auf 1:2 aus ihrer Sicht verkürzen, am Ende rettete der MSV den ganz wichtigen Dreier aber über den Kampf ins Ziel, hätte sogar noch das ein oder andere Mal zum 3:1 treffen können. Aber geschenkt: Nach dem Abpfiff war der Jubel auf der Duisburger Bank, die Ivo Grlic vor lauter Aufregung zwischendurch verlassen musste, grenzenlos. In Paderborn und München dürfte er sich derweil in Grenzen gehalten haben...

(Niederrhein Verlag GmbH)