Doch, die derzeit rund 150 Schüler, die mehr oder minder regelmäßig zum Schulgarten kommen, wissen es inzwischen einfach besser. Da werden Unkräuter gejätet, Samen in die Erde gebracht oder auch Setzlinge eingepflanzt. Es gibt in einem Garten immer etwas zu tun, wissen die Schüler inzwischen, die sich zu zweit oder zu dritt ein gemeinsames Beet teilen. Und von solchen Beeten gibt es inzwischen immerhin 43.
Neben der Freude am Wachsen, das von den Schülern regelmäßig beobachtet wird, warten alle gespannt auf die Ernte, die dann in Form von Möhren, Salaten, Radieschen und Kartoffeln nach Hause geschleppt wird. "Die Kartoffeln waren ja so lecker", schwärmte eine Schülerin im vergangen Jahr und gibt damit auch für Rudolf Kelbassa den Antrieb, trotz seiner 73 Lebensjahre weiter zu machen: "Nur die Kohlrabi waren 2015 ein absoluter Reinfall!" Eine Kaninchenplage im Duisburger Norden sorgte dafür, dass von den rund 250 Kohlrabi-Setzlingen nichts geerntet werden konnte. Doch die Schüler haben auch davon gelernt, meint Rudolf Kelbassa, nämlich: "Das ist eben die Natur!"
Auch wenn dies die Kaninchen gefreut haben dürfte, waren manche Schüler doch enttäuscht. Trotzdem machen sie weiter, denn neben den Beeten, wird auch das Umfeld des Gartens verschönert. Zudem gibt es im Schulgarten eigene Bienen, Nisthilfen für Vögel und einen kleinen Teich. Manchmal wird hier auch gegrillt Und selbst der Schulbetrieb findet hier bei schönem Wetter immer mal statt: "Das grüne Klassenzimmer" wird dabei nicht nur von Biologielehrern sondern auch von Englisch- oder Französischlehrern aufgesucht, um hier Unterricht zu gestalten. Schon zweimal wurde der Schulgarten der Gustav-Stresemann-Realschule ausgezeichnet. Einmal auf Bundesebene und einmal innerhalb der Stadt. Das gab Auftrieb und auch ein bisschen Preisgeld, wovon Gießkannen, Schaufeln, Spaten und manches andere angeschafft werden konnte.
Doch dies allein reichte nicht, um aus einem ehemaligen, verkrauteten Brachgelände ein kleines gärtnerisches Paradies zu machen. Privatpersonen, Gartenhandlungen und Baumärkte spendeten immer mal wieder Pflanzen und manche Gerätschaft.
Ein ganz besonderes Augenmerk gilt dabei dem "Tag des offenen Schulgartens", an dem jeder Gartenfreund unentgeltlich teilnehmen kann. Am 7. Mai, 11 bis 14 Uhr, ist es wieder soweit: Dann kommen Gartenfreunde aus nah und fern, um zu schauen, was man untereinander tauschen kann. Der Schulgarten freut sich dabei auf Spenden.
Auch wenn Rudolf Kelbassa beim Eintritt ins Rentenalter davon ausging, dass eine Hand an der Flasche und die andere an der Fernbedienung — "Das kann es nicht gewesen sein!" — für ihn keine Perspektive sei, würde er sich schon über Mitstreiter freuen, die als ehrenamtliche "Gärtner" bei der Betreuung des Schulgartens und der Kinder helfen könnten. Wer daran Interesse hat, meldet sich bei Rudolf Kelbassa unter 0160 / 913 180 37.