Dass es darüber hinaus nicht weiter ungemütlich wird, dafür will die Elf von Trainer Gino Lettieri im Spiel gegen die Mannschaft der Stunde schon alleine sorgen. Dem lockeren 7:0-Pokalsieg in Hiesfeld vom vergangenen Wochenende misst der Übungsleiter dabei aber keine zu große Bedeutung bei. "Meisterschaft ist etwas ganz anders als Pokal. Wir müssen nach der Pause in der Meisterschaft jetzt sofort wieder in Tritt und auf Temperatur kommen, sonst wird es wirklich kalt", sagt Lettieri. Im Klartext: Der MSV will drei Punkte aus dem hohen Norden mit nach Hause bringen. Denn angesichts der aktuellen Tabellenkonstellation im oberen Drittel kann man bei ein, zwei Niederlagen ziemlich zügig in Richtung Mittelfeld abrutschen. Und das wollen Lettieri & Co. unbedingt vermeiden. "Alles ist sehr eng beisammen und von daher ist es jetzt und in den verbleibenden Spielen bis zur Winterpause enorm wichtig, dass wir punkten. Wir werden bis zur Pause jedenfalls alles geben, was in uns steckt", verspricht der Zebra-Coach. Ein harte Nuss werden die Nordlichter allemal. Die Holsteiner stellen nicht nur die zweitbeste Defensive der Liga — das Team von Coach Karsten Neitzel hat sich mittlerweile auch zur echten Heimmacht entwickelt und die vergangenen drei Begegnungen vor dem eigenen Publikum allesamt für sich entschieden. Zuletzt bissen sich die Bielefelder am Kieler Abwehrbeton die Zähne aus und gingen mit 0:1 als Verlierer vom Platz. Klar, dass durch solche Spiele der Anspruch im Holstein-Umfeld gestiegen ist. Das wiederum ist sicher kein Nachteil für den MSV, der nun auf eine Mannschaft trifft, die ihre Serie ausbauen will und sich nicht nur hinten reinstellen wird. Lettieri: "Es ist immer gut, wenn man auf eine Mannschaft trifft, die ein wenig offener spielt. Die wollen ihre Serie ausbauen und wir müssen was dagegen tun, dass das nicht passiert."
Einer, der am Samstag dabei ist und aus der MSV-Stammformationen fast nicht mehr wegzudenken ist, heißt Enis Hajri. Der Defensivspezialist ist nach vielen verschiedenen Stationen (u.a in Bulgarien, Tunesien und China) in den vergangenen Jahren gut in Duisburg angekommen und überzeugte bisher sowohl auf der Sechs als auch in der Verteidigung. "Ich fühle mich hier pudelwohl und wir haben uns gut eingelebt. Ich würde gerne längerfristig hier bleiben und nicht schon wieder umziehen." Sportlich sieht er sein Team auf dem richtigen Weg. "Aber wir wollen nach dem Dreier gegen Erfurt jetzt nachlegen und drei Punkte aus Kiel entführen", hat Hajri, der sich auch für die Drecksarbeit nicht zu schade ist und oft mal auf Kosten einer Gelben Karte dazwischen haut, klare Vorstellungen vom Spielergebnis am Samstag.
Personell sieht es ganz gut aus beim MSV. "Auch wenn wir während der Woche einige Ausfälle wegen Grippe und Mandelentzündungen hatten. Der ein oder andere ist also ein wenig geschwächt", berichtet Gino Lettieri. Sascha Dum ist nach seinem Knockout aus dem Hiesfeldspiel bis auf einen kleinen Brummschädel wieder einigermaßen fit. Und selbst Kevin Wolze hat am Mittwoch das erste Mal wieder mit der Mannschaft trainiert. Das Kiel-Spiel kann also kommen...