"Das Spiel gegen Würzburg wird kein Spaziergang. Sie verteidigen gut, halten ihre Grundordnung und haben Qualität im Kader. Wir haben Respekt, aber keine Angst", erklärt Ilia Gruev und Felgenhauer ergänzt: "Wir treffen auf eine homogene Truppe, die sehr diszipliniert spielt und uns alles abverlangen wird." Dies sei auch ein Verdienst des gegnerischen Trainers Bernd Hollerbach: "Wir schätzen uns sehr", so Gruev, "wir haben die gleiche Philosophie, die auf Disziplin und genauer Planung beruht."
Und wie sieht der Plan für die Relegation aus? Er trägt auf jeden Fall den Titel "Klassenerhalt", denn um nichts anderes geht es in Duisburg. Nachdem Anfang der Woche die Regeneration im Mittelpunkt stand, stehen seit heute wieder Einheiten im taktischen Bereich an. Die Euphorie vom Sieg gegen RB Leipzig nimmt Gruev gerne mit, aber sie darf nicht überhand nehmen: "Wir müssen klar im Kopf bleiben. Konzentration ist das Wichtigste, denn jeder Fehler wird sofort bestraft." Das dürfte der Mannschaft nicht schwer fallen, schließlich hat sie in den letzten Wochen bewiesen, dass sie die richtige Mischung aus Konzentration und Begeisterung hat. Viel verändern möchte das Trainergespann daher nicht, obwohl die Relegation mit ihren zwei Partien eine ganz andere Herausforderung sei: "Wir werden nichts Verrücktes ausprobieren. Wir brauchen einfach eine gute Strategie für beide Spiele. Wichtig ist, dass wir im Hinspiel eine gute Grundlage schaffen", weiß Gruev und fügt hinzu: "Man muss in solchen Spielen natürlich auch Glück haben. Aber das ist auf unserer Seite." Was definitiv für den MSV spricht, ist der absolute Wille. Das betrifft auch Co-Trainer Felge, dessen Vertrag im Falle eines Abstieges auslaufen würde: "Damit beschäftige ich mich nicht. Jetzt geht es nur um den Klassenerhalt."
Was den Kader für das Würzburgspiel angeht, kann das Trainergespann noch keine klaren Aussagen machen. Ziemlich sicher sei wohl, dass Torwart Michael Ratajczak nicht fit werden wird. Doch Marcel Lenz genießt das volle Vertrauen: "Kompliment an ihn und die anderen, die wichtige Spieler ersetzt haben. Das zeigt, dass wir eine Einheit sind und auf jeden Verlass ist." Daher hadert Gruev auch nicht mit eventuell weiteren Ausfällen: "Wir haben noch zwei Tage Zeit und versuchen, alle fit zu bekommen. Auch mit der Option, dass es erst fürs Rückspiel reicht. Wir werden in beiden Spielen definitiv einen guten Kader haben, weil sich jeder zeigen will." Kingsley Onuegbu (Schmerzen im Hüftbeuger) hat heute wieder mittrainiert, auch bei Victor Obinna "tut sich was", so Gruev, doch ob er es schaffe, sei nicht klar.
Klar sei hingegen, dass jeder Spieler zeigen werde, dass der MSV in der 2. Liga bleiben will, versichert Gruev. Eine Qualität, die dazu geführt hat, dass die Duisburger einen sensationellen Ligaendspurt hingelegt haben: "Die anderen Mannschaften haben uns die Punkte ja nicht aus Mitleid geschenkt. Wir haben uns die Punkte geholt", betont Felgenhauer, "doch die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Wir müssen sie zu einem Ende bringen." Und das kann nur "Klassenerhalt" heißen!
