Willkommenstour durch Duisburg

Duisburg-Walsum · Vor der Flüchtlingsunterkunft in Walsum an der Frankenstraße steht ein Reisebus. Auf der anderen Straßenseite, im Schatten, freuen sich ca. 30 Bewohner aus Syrien, Afghanistan und Irak auf eine "Willkommenstour".

Kai U. Homann, mit dem Zeigefinger in Richtung stadthistorisches Museum, zeigt anhand der Miniatur den aktuellen Standpunkt.

Foto: Perdighe

Ziel ist es, den Teilnehmern die Stadt Duisburg näher zu bringen, Freizeitangebote und Ausflugsziele zu zeigen und Lust darauf zu machen, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und kennen zu lernen. Das städtische Unternehmen Duisburg Kontor organisierte für die Bewohner der Unterkunft an der Frankenstraße in Walsum die erste "Willkommenstour" in Duisburg. "Die Auswahl, welche Unterkünfte dieses Orientierungsangebot wahrnehmen können, trifft die Stadt Duisburg", so Kai U. Homann, Geschäftsbereichsleiter Tourismus Duisburg Kontor. "Wir setzten uns dann mit den Einrichtungsleitern zusammen und planen die Touren." Denn weitere "Willkommenstouren" sollen folgen. Homann freut sich über die Verwirklichung des Projekts: "Mit der finanziellen Unterstützung von Vivawest Wohnen GmbH sind die nächsten 10 Touren, die in diesem Jahr noch stattfinden, umsetzbar."

Pünktlich um 10 Uhr startet die Reisegruppe Richtung Duisburger Innenhafen. Zur Einstimmung gibt es einen Stadtplan und die "Willkommen in Deutschland"-Broschüre. Der Gästeführer berichtet dem Dolmetscher, der dann für die Gruppe auf Arabisch übersetzt, viele wissenswerte Dinge über Duisburg. Vorbei am Revierpark Mattlerbusch, zählt er weitere Freizeitmöglichkeiten auf und die DITIB-Merkez-Moschee sowie die Weseler Straße in Marxloh erweckt die Aufmerksamkeit im Reisebus.

Am stadthistorischen Museum im Innenhafen ist der erste Stopp. Zwischen Hafenbecken und Stadtmauer, informiert der Guide über die Duisburger Geschichte. Anhand der Miniatur vor dem Museum verschaffen sich die Flüchtlinge einen Überblick. Ein Ehepaar aus Afghanistan freut sich über die willkommene Abwechslung. "Wie sind seit 8 Monaten in Deutschland und sind sehr dankbar für diese Möglichkeit." Vor allem möchten die Initiatoren der "Willkommenstour" eine entspannte Atmosphäre schaffen. Kai U. Homann beton noch einmal, " Familien sollen sich willkommen fühlen und verstehen, dass sie sich hier frei bewegen können. Wir wollen sie anregen, die Stadt auf eigene Faust kennen zu lernen." Weiter geht die Fahrt zum Landschaftspark, hier erfahren die Flüchtlinge mehr über den Strukturwandel und die Montangesichte von Duisburg. "Die Stadt ist stolz auf den Landschaftspark, keine Frage, der muss gezeigt werden", schwärmt Homann. Bevor die ca. 3-stündige Tour wieder in Walsum endet, können sich die Willkommenstour-Teilnehmer, darunter auch Kinder und junge Erwachsene, auf dem Gelände des stillgelegten Hüttenwerkes noch ein wenig austoben und die Sonne genießen.

Wie Hildegard Stieler, vom Dezernat des Oberbürgermeisters und Referentin für Kommunikation und Bürgerdialog erklärte, werden in Duisburg zum Ende des Monats Juli ca. 7.000 Menschen leben. Natürlich ist es nicht möglich allen Flüchtlingen eine solche Tour anzubieten, aber ... "wir denken, dass die Tour positive Spuren hinterlässt, die Menschen sich untereinander austauschen und die Stadt weiter erkunden."