Das Problem der Stadtwerke derzeit: Wenn der Fernwärmebedarf hoch ist, wird parallel auch Strom produziert, der aber immer dann, wenn gleichzeitig viel regenerative Energie im Netz ist, nicht wirtschaftlich verkauft werden kann. So soll jetzt ein großer Wärmespeicher gebaut werden, der die Fernwärme puffern kann. So kann ab Ende 2018, wenn der 44 Meter hohe und 36 Meter Durchmesser messende Speicher fertig ist, das Gaskraftwerk Wanheim immer dann eingeschaltet werden, wenn es sich auch lohnt, Strom zu produzieren. So kann das Gaskraftwerk Wanheim deutlich wirtschaftlicher betrieben werden, geben sich Diplom Ingenieur Christoph Schmidt und Diplom Ingenieur Andreas Gutschek von den Stadtwerken sicher. Zudem steigt durch den Wärmespeicher die Versorgungssicherheit für die Fernwärmekunden. Dies ist für die Stadtwerke auch deshalb wichtig, da Anfang nächsten Jahres das Hochfelder Steinkohlekraftwerk vom Netz gehen wird.
So wird der Hauptstandort für die Fernwärme und Stromerzeugung in Zukunft das Gaskraftwerk Wanheim sein. Um zusätzliche Kapazitäten für Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit zu bekommen, ist man seit November letzten Jahres dabei, eine Verbindungsleitung zum Fernwärmenetz Niederrhein zu bauen. Hier steht dann auch industriell erzeugte Abwärme für die Fernwärme zur Verfügung. Besonders im Sommer, wenn die Fernwärme im Grunde fast nur für die Warmwasseraufbereitung in den Kundenhaushalten benötigt wird, wird der Fernwärmespeicher dann in der Lage sein, genügend Energie bereit zu stellen, ohne das die Gasturbinen im Kraftwerk Wanheim angeworfen werden müssen. Und auch dann, wenn das Kraftwerk Wanheim einmal komplett ausfallen sollte, werden die Stadtwerke über mehrere kleine Heizkraftwerke den Bedarf an Wärme decken können, betonen die beiden Techniker.