Es geht vor allem um Häuser in Hochfeld und Marxloh.
Es gibt die Zuwanderung im Rahmen des EU-Freizügigkeitsrechts, bei der Stadt weiß man aber auch von kriminellen Schlepperbanden, die Menschen in Bulgarien oder Rumänien anwerben und hier zum Schein beschäftigen, erklärt Stadtsprecherin Susanne Stölting, "das ist ein ganz perfides System": Die Angeworbenen bekommen mit den Mindestlöhnen hier immer noch mehr als in ihren Heimatländern, die Scheinarbeitgeber greifen zusätzliche Sozialleistungen ab. Und kassieren zum Teil Wuchermieten für Unterkünfte, die jeglicher Beschreibung spotten.
Hier gibt es jetzt mit dem Landesfördertopf einen neuen Hebel für Kommunen: nämlich Schrottimmobilien aufzukaufen und so aus dem Verkehr zu ziehen. Gerade bei Zwangsversteigerungen gebe es einen Teufelskreis, erklärt Stölting: Käufer zahlen nur die erforderliche Mindestsumme, beginnen dann mit der Vermietung, und wenn weitere Beträge des Auktionspreises fällig werden, landet das Haus wieder in der Zwangsversteigerung. Mit den beantragten Fördermitteln will die Stadt diesen Kreislauf durchbrechen. Außerdem kann der sogenannte Verkehrswert einer Immobilie ermittelt werden, damit für verwahrloste Häuser nicht auch noch überhöhte Preise bezahlt werden. "Wir wollen vor allem leerstehende Objekte ins Visier nehmen", so Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link. "Schrottimmobilien, die eine Gefahr für die Bewohner und die Nachbarn darstellen, werden durch uns konsequent für unbewohnbar erklärt." Nach dem Ankauf könnten betroffene Häuser saniert oder auch abgerissen werden. Link: "Ganze Straßenzüge könnten so ein neues Gesicht bekommen. Diese Unterstützung haben wir dringend gebraucht."
Noch sind die beantragten Fördermittel von 7,5 Millionen Euro für Duisburg nicht bewilligt, aber bei der Stadt rechnet man damit, dass das in den nächsten Wochen geschieht. Weiterhin wird aber auch im Rahmen des Wohnungsaufsichtsgesetzes zwangsgeräumt und eine Vermietung erst wieder erlaubt, wenn alle erforderlichen Brandschutz- und sonstigen Instandsetzungsmaßnahmen erfolgt sind. "Das ist weiterhin unser Mittel der Wahl", so Susanne Stölting.