Und die ist jetzt schon mächtig stolz auf ihre beiden Schützlinge.
Ihr Einladungsschreiben zur Weltmeisterschaft postete Samira Kindermann Anfang Juli ganz stolz bei Facebook. Für die Neunjährige ist die WM in Irland der große Höhepunkt ihrer bisherigen Kämpfer-Karriere. Und die begann für die junge Duisburgerin bereits mit fünf Jahren. Ihr Papa hat sie an Karate und die Kampfschule Samonte am Wolfssee herangeführt. Dort nahm sie Kim Samonte, selbst 30-fache Weltmeisterin, unter ihre Fittiche - und merkte schnell, welches Potenzial in dem aufgeweckten, ehrgeizigen Mädchen steckt. "Samira hat ein großes Durchhaltevermögen. Und sie hat richtig Spaß an der Sache. So hart das Training auch ist - sie beklagt sich nie. Und sie hat wirklich ein enormes Talent", lobt Kim Samonte ihre Schülerin. Ganz wichtig dabei, ergänzt Kim Samonte: "Die Motivation muss von den Kindern, nicht von den Eltern, kommen." Und das ist bei Samira eindeutig der Fall. Mit großen, wachen, leuchtenden Augen und einer offensichtlichen Begeisterung spricht sie über ihre Leidenschaft. "Ich habe vieles ausprobiert. Aber mir hat Karate einfach immer schon am meisten Spaß gemacht", berichtet die Neunjährige. Drei Dinge, die ihr zu ihrem Sport einfallen? "Disziplin, Ehrgeiz und Selbstverteidigung."
Wer es zur Weltmeisterschaft schaffen will, muss sich zunächst mal auf nationaler Ebene bei der World Kickboxing and Karate Union (WKU) durchbeißen. 12 Monate, neun Ranglistenturniere. Nur die besten drei Kämpfer in den jeweiligen Altersklassen schaffen es am Ende dieser Turnierserie in den deutschen Kader. Samira Kindermann kämpft in der Klasse weibliche Kinder unter 12 Jahren. Und da wurde sie Erste in Deutschland. Dementsprechend motiviert fährt sie nach Irland. Ihre Trainerin tritt ein wenig auf die Bremse. "Wir sollten ein wenig den Druck raus nehmen. Ich traue ihnen beide zu, dass sie abrufen, was sie gelernt haben. Bis jetzt haben wir gut gearbeitet. Was das wert ist, werden wir dann sehen."
Mit "beide" meint Kim Samonte neben Samira Kindermann auch Leon Polenz. Der 16-Jährige tritt in der Klasse unter 17 Jahren und über 70 Kilogramm an. Während Samira neben "Pointfighting" auch in der Disziplin "Freestyle Formen" antritt, konzentriert sich Leon Polenz aufs "Pointfighting". Sprich: Eine Runde dauert zwei Minuten, wer in der Zeit die meisten Punkttreffer landet, hat gewonnen. Im Finale gibt es dann zwei Runden. Und genau da will Leon hin. "Mit meinen Gegnern beschäftige ich mich nicht, ich will Erster werden", gibt der 1,96-Meter-Koloss kurz und knackig zu Protokoll. Und dafür tut er einiges. Vier Mal die Woche wird aktuell Kondition und Technik gebolzt - auch wenn seine Freunde draußen im Freibad ihren Spaß haben. Das registriert auch seine Trainerin mit mächtig viel Stolz: "Leon ist super ehrgeizig und sehr konzentriert. Er hat sich auch bei 30 Grad und Freibadwetter nicht ablenken lassen und voll durchgezogen."