Der Unmut beim MSV-Anhang war dementsprechend groß.
Von der Vorwürfen rein waschen will Peter Mohnhaupt sich nicht. Es sei "traurig", wie es am ersten Vorverkaufstag gelaufen ist und die Beschwerden der Fans absolut verständlich. "Die langen Wartezeiten waren furchtbar für unsere Fans. Wir sind auch mehr als unzufrieden mit der Situation." Gerade der Umstand, dass sich keiner der MSV-Offiziellen mal blicken lassen hat, oder den bei hohen Temperaturen wartenden Fans wenigstens ein paar kühle Getränke gereicht worden seien, schlägt Peter Mohnhaupt auf den Magen. "Da hätten wir anders reagieren müssen, keine Frage." Trotzdem wirbt Mohnhaupt auch um Verständnis beim Anhang. "Das war keine Ignoranz. Alle Mitarbeiter reißen sich hier jeden Tag den Allerwertesten auf." Vielmehr sein das Vorverkaufschaos ein Abbild dessen, was der Verein aktuell zu leisten im Stande ist. Ein Großteil der Gelder fließen in die Mannschaft. Das große Ziel Klassenerhalt steht beim immer noch klammen Club über allem anderen. Aber gerade in puncto Personal, IT und Infrastruktur habe sich beim MSV ein hohes Investitionsdefizit angestaut. "Das Schalke-Spiel, so schön es für uns auch ist, kam mindestens ein Jahr zu früh", so Mohnhaupt. Der MSV sei von seiner Personal- und Kostenstruktur noch lange nicht in der 2. Liga angekommen. "Da bewegen wir uns noch auf Drittliga-Niveau." Alle Mitarbeiter befänden sich mitten in den Vorbereitungen auf die neue Saison.
14 Stunden Arbeit am Tag seien aktuell für alle Normalität. Für den Vorverkauf standen schlicht und ergreifend nicht genügend geschulte Mitarbeiter zur Verfügung. Die Vorschläge, Ehrenamtler mit ins Boot zu holen, würden zu kurz greifen. Mohnhaupt: "Man muss das Buchungssystem kennen und können. Sonst führt das alles zu noch viel mehr Verzögerungen." Dazu kam, dass der MSV sich durch die Platzwahlmöglichkeiten für Dauerkarteninhaber organisatorisch ein Eigentor geschossen hat. "Das war zwar ein schöner Service für unsere Fans, aber auch viel zusätzliche Arbeit für uns." Aus Sicherheitsgründen haben man sich gegen den freien Online-Verkauf entschieden. Der personalisierte Online-Verkauf sei laut Mohnhaupt noch nicht realisierbar. Daran arbeitet der MSV. Und dafür muss Geld in die Hand genommen werden. "Wir sind auf Kante genäht, aber gehen den Weg der kleinen Schritte. Es wird besser werden", verspricht Peter Mohnhaupt.
Das Erstrunden-Pokalspiel zwischen dem Zweitligaaufsteiger und Schalke 04 findet am Samstag, 8. August, statt. Anstoß ist um 15.30 Uhr. Die Wiederauflage des Pokalfinales von 2011 ist seit Donnerstagabend offiziell ausverkauft.