Während ein Experte von Breitband.NRW das Gremium unter Vorsitz von Bürgermeister Christoph Fleischhauer über neueste Technologien und Förderprogramme informierte, zeigte die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) Stärken und Schwächen der Moerser Verkehrsflächen auf.
Dessen "Vergleichsring Straßenunterhaltung" bescheinigte der ENNI zwar gute Noten für die Organisation der Straßenunterhaltung. In Punkto Straßenzustand stellte die KGSt aber dringenden Handlungsbedarf fest. "Wir wissen um den eher unterdurchschnittlichen Zustand und arbeiten an einem Konzept, um diesen zu verbessern", sieht ENNI-Vorstand Lutz Hormes die Ergebnisse aus dem Vergleich mit sieben deutschen Kommunen als Standortbestimmung und wichtige Basis für das nun benötigte Zukunftskonzept.
Weitere Themen der Sitzung waren der Stand der Arbeiten am neuen Solimare sowie ein Bericht der durch das Gremium zuvor eingerichteten Arbeitsgemeinschaft Gebühren. Deren Vorsitzender Klaus Brohl sah ein Zwischenziel erreicht: "Wir sind tief in das schwierige Gebührenrecht eingetaucht. Das hilft uns zukünftig, weiterhin bürgerfreundliche Entscheidungen im Gremium zu treffen."
Die Verkehrsfläche in Moers umfasst 3,81 Millionen Quadratmeter und damit knapp sechs Prozent der Gesamtfläche der Stadt. Baulastträger und somit Besitzer der Straßen ist die Stadt Moers, die die ENNI mit deren Pflege und Unterhaltung beauftragt hat. Im Rahmen fester Budgets repariert das Unternehmen hier in der Regel Schäden, die bei der täglichen Begehung sogenannter Straßenkontrolleure auffallen. So fließt jährlich rund eine Millionen Euro in die Sanierung der öffentlichen Flächen, zu denen neben Fahrbahnen und Radwegen auch Parkraum, Brücken, Bushaltestellen, Gehwege und Plätze gehören. "Durch die Maßnahmen in den letzten Jahren haben wir die Sicherheit an vielen Stellen in der Stadt bereits erhöht", weiß Hormes, dass es mit bloßem "Löcherflicken" dauerhaft jedoch nicht getan ist. "Die Studie zeigt, dass die Hälfte der Moerser Straßen in einem mittelmäßigen Zustand ist, ein Drittel sieht noch schlechter aus." Damit schnitt Moers auch im Vergleich der KGSt schlecht ab.
Für Hormes ein Grund, nun die Ärmel hochzukrempeln: "Wir brauchen dringend eine aktuelle und systematische Zustandserfassung der Moerser Straßen und müssen vielleicht sogar Personal aufstocken, um in diesem Thema zügig voran zu kommen."
Auch unter den Moerser Straßen ist allerhand los. Versorgungsleitungen, Kanäle und Datenkabel bilden ein dichtes Netz unter der Asphaltschicht. Über die Rolle des Breitbandnetzes sowie neueste Technologien und landesweite Förderprogramme hierzu berichtete in der Verwaltungsratssitzung Dr. Jürgen Kaack als Referent von Breitband.NRW. Ihn hatte ENNI-Vorstand Hans-Gerhard Rötters für einen Impulsvortrag eingeladen und kam damit dem Antrag der Verwaltungsratsmitglieder Klaus Brohl, Ingo Brohl, Joachim Fenger und Cay-Jürgen Schröder nach, die eine Breitbandstrategie für die Stadt Moers gefordert hatten. "Hier gilt es, frühzeitig auszuloten, welche Fördermöglichkeiten es gibt", fand Rötters in dem Vortrag hierzu interessante Ansätze.
Das Thema Gebühren hatte sich die auf Antrag zur Jahreswende eingerichtete Arbeitsgemeinschaft in den vergangenen Wochen vorgenommen. Bei mehreren Treffen hatten deren sechs Mitglieder um Klaus Brohl in die Materie eingearbeitet und berichteten gestern von ihren Ergebnissen. "Wir haben uns mit der Gebührenstruktur und den Parametern zur Gebührenberechnung intensiv beschäftigt.
Abermals wurde deutlich, dass wir zwar zahlreiche Gebührenbestandteile nicht beeinflussen können — etwa Umlagen an den Kreis Wesel, die LINEG oder den Asdonkshof", erklärte Brohl. "Sollte es Stellschrauben geben, werden wir diese zukünftig aber im Sinne einer weiterhin bürgerfreundlichen Gebührenkalkulation drehen. Die gewonnen Erkenntnisse helfen der Politik beim konstruktiven Dialog mit unseren Bürgern."
Bädergeschäftsführer Dirk Hohensträter blieb es gestern vorbehalten, die Gremienvertreter über den Stand der Bauarbeiten am neuen Solimare zu informieren. Hier komme ENNI nach dem Wechsel des Planers auch im Freibad mittlerweile wieder gut voran. Dennoch sieht es laut Hohensträter derzeit so aus, dass er das Open-Air-Vergnügen erst 2017 für Niederrheiner öffnen wird. Fest steht aber, dass die Eishalle wie geplant zur neuen Saison öffne und es Anfang Oktober eine große Einweihungsparty gebe.
Auch der Bau des Aktivbades stehe vor der Fertigstellung. "Hier gehen wir derzeit davon aus, schon im Herbst mit dem Testbetrieb starten zu können und zum Jahresstart auch dieses Bad für Vereine, Schulen und die Öffentlichkeit zu öffnen."