Gewitter hielt Bereitschaftsdienst in Atem

Niederrhein · Sintflutartige Regenfälle, ein pechschwarzer Abendhimmel — am Dienstagabend konnte es Niederrheinern Angst und Bange werden.

Leser haben uns Fotos vom Unwetter am Dienstag geschickt.
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Nachdem Moers von den Unwettern der letzten Tage weitestgehend verschont geblieben war, hatte eine Gewitterfront nun auch Moers im Griff. Glück im Unglück: Das Stromnetz der Grafenstadt und des benachbarten Neukirchen-Vluyn blieb weitestgehend verschont. Wie der Bereitschaftsleiter der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI), Dirk Ackermann, mitteilte, sorgte allerdings ein Blitzschlag im Bereich der Achterrathsheide in Moers-Kapellen und eine vorsorgliche Abschaltung in Folge einer überfluteten Tiefgarage in der Mattheck für kurzzeitige Stromausfälle in wenigen Haushalten und Gewerbebetrieben. "Unser Notfallplan hat aber auch hier schnell gegriffen, sodass Anwohner hier schnell wieder versorgt waren."

Kurz nach 16 Uhr verdunkelte sich der Himmel über dem Niederrhein, Blitze ließen Bürger förmlich erstarren. Im Süden von Moers kam es daraufhin im Bereich der Justizvollzuganstalt in der Achterrathsheide zu einem Einschlag in einer Freileitung. "Durch die Überspannung löste in einer Schaltanlage in der Ringstraße ein sogenannter Leistungsschalter aus", wodurch laut Ackermann in dem ländlich geprägten Bereich bis zum Egelsberg die Lichter ausgingen.

Der alarmierte Bereitschaftsdienst ging daraufhin die dortige Freileitung ab und schaltete Bereiche sukzessive wieder an das Stromnetz. "Wir konnten keine größeren Schäden feststellen, sodass gegen 18 Uhr alle Kunden wieder versorgt waren." Parallel musste ENNI kurz vor 18 Uhr einen Einsatz der Moerser Feuerwehr in der Mattheck unterstützen. Hier war eine Tiefgarage im Edeka-Gebäude in der Chemnitzer Straße voll Wasser gelaufen, die dortige Schaltanlage musste ENNI spannungslos schalten. Laut Ackermann war dies eine reine Vorsichtsmaßnahme. "Die Feuerwehr hatte das Wasser schnell abgepumpt, nach 26 Minuten hatten alle Anwohner der Mattheck und in Teilen von Moers-Vinn wieder Strom."

In Summe blieben dem Stromnetz der ENNI diesmal größere Schäden erspart. "Gerade Freileitungen bleiben bei Unwettern aber gefährdet", sieht sich der technische Bereichsleiter der ENNI, Dr. Kai Gerhard Steinbrich, sich auch nach dem gestrigen Einsatz in seiner Strategie bestätigt, das gerade in den ländlichen Gebieten noch verbreitete Freileitungsnetz weiter zurückzubauen. "Allein 2015 sind erneut rund 12 Kilometer der Mittel- und Niederspannungsleitungen unter der Erde verschwunden und auch 2016 werden wieder mehrere Kilometer folgen", so der Elektroingenieur. "Das macht die Stromversorgung noch sicherer."

(Niederrhein Verlag GmbH)