Auf Wetter-Apps ist kein Verlass: Kaum ein Tropfen Regen ging am Eröffnungsfreitag über Ruhrort nieder, und während ringsherum Blitze zuckten und Unwetter tobten, konnte im Hafenstadtteil sicher gefeiert werden. Was dann, wie immer bezahlt von Hauptsponsor Duisport, eine halbe Stunde lang in den Nachthimmel gefeuert wurde, war wieder ein spektakulärer Augenschmaus.
Am Samstag und Sonntag hatte vollends die Sommersonne den Stadtteil im Griff, kurze Schauer waren da schon eine willkommene Erfrischung; beim Seniorennachmittag am Montag wurden Sonnenschirme schmerzlich vermisst. Der Pegel Ruhrort blieb unter 7,50 Metern — trockene Füße auch bei der Hafenkirmes auf der Mühlenweide. Und die Stege zu den Schwimmsteigern waren nur leicht geneigt — den Schiffen im Hafenmund begegneten die Besucher quasi auf Augenhöhe. Heimlicher Star im Wasserprogramm: der "Parlevinker" Wim van Hooren mit seinem Proviantboot "Time is Money".
Die Organisation des Hafenfestes ruht auf den Schultern von wenigen ehrenamtlich Engagierten; dass es da auch mal zu Pannen kommt, bleibt nicht aus. So wurde am Samstag nicht bedacht, dass die Bands auch einen Soundcheck machen müssen, was zu Unstimmigkeiten mit den dort auftretenden Chören führte. Ansonsten aber konnte sich das Musikprogramm sehen und hören lassen: brasilianische Rhythmen von Batida Diferente, die superprofessionelle WDR-4-Band, Rudi Galls stimmungsvoller Swing mit Brick Porter, das vermeintliche Nischenprogramm beim Kunst- und Kulturmarkt, das Weltklasse-Schlagzeug-Geige-Elektro-Duo Tanga Elektra im Hübi ...
Zum zehnten Mal waren die Reeperboys dabei, vor vielen textsicheren Zuhörern an der Schifferbörse und in der Schimmigasse. Zum Jubiläum wären die musikalischen Weltumsegler aus Gelsenkirchen beinah hops genommen worden, aber der Polizeiaufmarsch galt wohl einer Bande Taschendiebe. Diese ganz besondere Ruhrort-Hafen-Mischung macht's eben ...