Kinderarzt für Kamp-Lintfort gesucht „Ein Unding, ein Kinderarzt für fast 40.000 Einwohner“

Kamp-Lintfort · Nicht selten arbeiten Kinderarzt Charalampos Moysiadis und sein engagiertes Praxisteam bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit und darüber hinaus. Seit dem Weggang seiner Kollegin und dem langjährigen Kamp-Lintforter Kinderarzt Dr. Leipold ist er der einzige Facharzt am Ort.

Als kleine, städtische Anerkennung für sein großes Engagement erfüllte der Bürgermeister dem Praxisteam von Kinderarzt Charalampos Moysiadis jetzt einen Herzenswunsch: eine moderne Kaffeemaschine für die Praxis. Das Bild zeigt (v.l.): Herr Charalampos Moysiadis, Frau Yonca Duran, Frau Hasija Becic, Frau Esmeray Özkan und Prof. Dr. Landscheid

Foto: Stadt Kamp-Lintfort

„Ein Unding, ein Kinderarzt für fast 40.000 Einwohner in einer Stadt, in der nach wie vor junge Familien mit Kindern zuziehen,“ findet Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt. Nach zahlreichen Gesprächen und wenig ermutigendem Austausch mit den kassenärztlichen Vereinigungen auf allen Ebenen sind Moysiadis und Landscheidt sich einig, dass man auch andere Wege gehen muss. Moysiadis, der in seiner Heimat Griechenland nach wie vor gut vernetzt ist, versucht daher schon seit einiger Zeit über persönliche Kontakte und Kontakte zu medizinischen Einrichtungen Kolleginnen oder Kollegen für eine Tätigkeit in Kamp-Lintfort zu gewinnen. „Das ist gar nicht so einfach“, sagt er. „Denn selbst wenn eine Kollegin oder ein Kollege grundsätzlich interessiert ist, müssen zum Teil erhebliche bürokratische Hürden zu überwunden werden.“ Da seien nicht nur die sprachlichen Hürden, meint der engagierte Mediziner, der selbst inzwischen fließend Deutsch spricht. „Auch die deutsche Anerkennung der griechischen fachärztlichen Qualifikation ist nach wie vor nicht so einfach und braucht viel Zeit, wie ich es selbst schon vor Jahren erlebt habe.“ Trotzdem will er nicht aufgeben, nach Verstärkung für seine jungen Patienten zu suchen.

Bei Sprachkursen, Wohnungssuche, Kita- und Schulplatz hilft die Stadt!
Unterstützt wird er darin von Bürgermeister Landscheidt. „Die Stadt Kamp-Lintfort wird alles in ihren Kräften stehende tun, einer Ärztin oder einem Arzt, die Ansiedlung so leicht wie möglich zu machen. Angefangen von einer Wohnung über einen Schul- oder Kitaplatz bei Bedarf, bis hin zu Sprachkursen.“

Als kleine, städtische Anerkennung für sein großes Engagement erfüllte der Bürgermeister dem Praxisteam jetzt einen Herzenswunsch. Mitarbeiterin Hasija Becic: „Bei unserem letzten Gespräch mit unserem Bürgermeister haben wir uns beklagt, dass es in unserem stressigen Alltag schön wäre, eine moderne Kaffeemaschine zu haben, an der man sich ab und zu mal schnell zwischendurch einen Kaffee ziehen könnte.“ Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für ihre Arbeit und für die Unterstützung der Stadt, überbrachte der Bürgermeister jetzt die gewünschte Kaffeemaschine und erfüllte ihnen den Herzenswunsch.