„Pro Handicap e. V.“ holt Klassensieg beim 24h-Rennen am Nürburgring Höchstleistung trotz Behinderung

DUISBURG — Platz 110 im Qualifying, Platz 64 im Gesamtklassement und damit Gruppensieger in der Klasse SP4T. Dies ist das positive Ergebnis von Wolfgang Müller mit seinen Fahrerkolleginnen Jutta Kleinschmidt und Sabine Podzus beim diesjährigen ADAC Zurich 24h-Rennen am Nürburgring.

Wolfgang Müller von „Pro Handicap e.V.“ fuhr auf Audi TTS einen sensationellen Klassensieg beim 24h-Rennen am Nürburgring ein.

Foto: van Plüren

Wolfgang Müller, der sich seit Jahren für Personen mit einem Handicap einsetzt, ist Gründer von Pro Handicap e.V. Duisburg, Der Verein wurde im Jahr 2005 gegründet und sofort vom Finanzamt Duisburg als mildtätig anerkannt. Sein Vater gab dem Verein die Zielsetzung vor: "Junge, ihr braucht ein Leuchtturmprojekt, das keiner kopieren kann. Damit setzt ihr ein klares Zeichen, was mit einer Behinderung wirklich möglich ist und alle Kritiker verstummen lässt." Ein Teil der ersten fünf Ziele war die Teilnahme am 24h-Rennen 2005. Man wollte als erstes Behinderten-Team bei einem 24h-Rennen starten. Wolfgang Müllers Fokus lag von Beginn an auf Kontinuität, das heißt, Ankommen war vorrangig. Dies ist zwar nicht immer gelungen, aber seit dem ist man jedes Jahr an den Start gegangen.

Wolfgang Müller, der von Geburt an mit dem Handicap des fehlenden linken Unterarms leben muss, blieben leider weitere Schicksalsschläge nicht erspart, die ihn zwar nachdenklicher machten, ihn allerdings nie wirklich zurückwarfen. Im Jahr 2009 wurde bei einem Unfall der linke Oberarm verletzt, wodurch das Handicap der linken Seite noch vergrößert wurde. Trotzdem ließ er sich nicht von seinem Vorhaben abbringen, weiter Rennen zu fahren. Wenn man bedenkt, dass laut Reglement in keinem der teilnehmenden Fahrzeuge irgendwelche Hilfsgeräte verwendet werden dürfen, die ihm Fahren und Lenken erleichtern würden, ist das eine Super-Leistung. Die Krönung dieses Jahr, trotz Unfalls im 24h-Rennen, der sensationelle Klassensieg.

Es gibt übrigens keine Interessenskonflikte zwischen Pro Handicap e.V. und dem Rennsportbudget. Die Kosten für die Renneinsätze müssen separat über Sponsoren etc. gedeckt werden. Die Renneinsätze unter dem Team-Namen Pro Handicap e.V. dienen dem Verein als Plattform, um auf die Hilfstätigkeit für behinderte Menschen aufmerksam zu machen.

Weitere Infos im Internet unter: www.pro-handicap.com

(Niederrhein Verlag GmbH)