Für ihn ist der Termin vergangene Woche, bei dem die Planungen vorgestellt werden, eine Premiere. Seit September 2014 alleiniger Geschäftsführer, kann Wortmeyer jetzt erstmals für die GEBAG verkünden: „Wir entwickeln wieder!“ Eine gute Nachricht nach der katastrophalen Schieflage, in die die städtische Immobiliengesellschaft durch das Küppersmühlen-Desaster geraten war.
„Duisburg braucht Einwohner, die sich an diese Stadt binden“, so Wortmeyer, und das geplante Wohnquartier auf dem Hallenbadgelände versteht er als Angebot „an Neueinwohner, aber auch an Bewohner, die wegziehen wollen“. Ein attraktives und bezahlbares Angebot – und das „nicht etwa im Süden, sondern im Duisburger Norden.“
Die Entwicklung erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadtplanung. Sie entspricht dem, was im Konzept „Duisburg 2027“ vorgesehen ist. Stadtplanungsdezernent und GEBAG-Aufsichtsratsvorsitzender Carsten Tum: „Die Belange der Stadtplanung und die Belange der GEBAG fließen hier wunderbar zusammen.“ 35 Einfamilienhäuser, 20 Mehrfamilienhäuser sieht die derzeitige Planung hier am unteren Ende der Flottenstraße vor.
„Wir haben einen Bedarf des Nachrüstens für diejenigen, die in der Stadt Wohnraum suchen“, sagt Tum und freut sich deshalb über die Planung auf dem Hallenbad-Gelände: „Besser hier, als wenn wieder nur der Niederrhein profitiert.“
Bis hier allerdings der erste Spaten in den Boden sticht, können noch ein bis zwei Jahre vergehen, so Tum. Um 23.000 Quadratmeter Fläche geht es, 18.000 davon sollen bebaut werden. Die Planung sei noch nicht endgültig, hält Bernd Wortmeyer fest, aber: „Es geht jetzt los!“ Er verspricht „ein interessantes Quartier, ein Quartier, das lebt.“
Und leben lässt: Die Spazierwege entlang der Liegewiese sollen erhalten bleiben, der Abstand zu den Kleingartenanlagen und dem umgebenden Wald soll gewahrt bleiben. „Es müssen nicht allzu viele Bäume weichen“, so Herbert Eickmanns.
Zehn Jahre steht das Hallenbad Beeck leer. Schon drei Jahre nach der Schließung sei auf einer Bürgerversammlung der Wille geäußert worden, hier Wohnbebauung zu errichten, erinnert sich Eickmanns. Ein Schwerpunkt sollte Wohnraum für junge Familien sein. Und natürlich, möglichst viel Grünflache zu erhalten. Diese Ziele sehen Wortmeyer, Tum und Eickmanns in der bisherigen Planung verwirklicht. Ein entsprechender Bebauungsplanaufstellungsbeschluss existiert seit 2011.
Es seien gerade bei den Mehrfamilienhäusern nicht nur Eigentums-, sondern auch Mietwohnungen denkbar, so Bernd Wortmeyer. Er kann sich auch durchaus vorstellen, zwei oder drei Grundstücke unbebaut zu verkaufen und privaten Investoren zur Bebauung zu überlassen. Insgesamt sei es aber naheliegend, dass die GEBAG als städtische Tochter auf städtischem Grund entwickle und baue. Und: „Planung kann die GEBAG gut“, so Wortmeyer, der neben der Bestandsbewirtschaftung auch das Geschäftsfeld Entwicklung wieder stärker ausbauen will und weitere Flächen in der Mitte und im Norden Duisburgs im Auge hat.