Ilia Gruev redet gar nicht lange um den heißen Brei: Das, was sein Team in den vergangenen beiden Spielen abgeliefert habe, sei nicht das, was er sich vorstelle. Aber: Überbewerten müsse man die schwachen Auftritte gegen Kiel und in Wehen, die dem MSV nur einen Punkt beschert haben, auch nicht. „Zwischen diesen beiden Spielen lagen ja nur vier Tage. Ich würde mir Sorgen machen, wenn wir so über einen langen Zeitraum spielen würden“, so Gruev. Und, ganz wichtig und nicht zu vergessen: „Wir haben gesagt, dass wir oben mitspielen wollen und haben in acht Spielen nur ein Mal nicht gepunktet. Und das ist doch eine starke Ausbeute. Ich bin jedenfalls ganz gelassen.“
Am Sonntag will der Trainer seine Jungs zurück in die Spur führen. Sprich: Die Zebras spielen in Erfurt, wo Gruev zehn Jahre seiner Karriere verbracht hat, voll auf Sieg. Mit vier Punkten wäre die Englische Woche in den Augen des Trainers dann „okay“ gelaufen. „Wir wollen auf jeden Fall gewinnen und zeigen, dass die letzten beiden Spiele ein Ausrutscher waren, und wir es deutlich besser können“, gibt der Coach die Marschroute vor. Eine Marschroute, die seine Truppe nur zu gern folgen will, wie Andy Wiegel, der wieder fit ist und vor der Rückkehr in die Stammelf steht, unterstrich. „Wir wollen an die Leistung aus den Spielen zuvor anknüpfen. Da war es überragend, was wir gezeigt haben. Sonntag müssen wir gewinnen, das ist alles, was zählt.“
Richtig einfach wird das natürlich nicht. Denn auch wenn die Erfurter zuletzt gegen Osnabrück und Paderborn patzten, hat Gruev eine hohe Meinung von den Ostdeutschen. „Das ist eine junge, hungrige Truppe, die die Dinge auch spielend lösen können. Und vor den letzten beiden Niederlagen, die sehr unglücklich für Erfurt liefen, waren sie fünf Spiele ohne Niederlage. Beide Teams müssen liefern, das wird also nicht einfach.“ Das Rezept für Sonntag ist dabei laut Gruev eigentlich ganz simpel: „Wir müssen in Führung gehen. Dann tun sich Räume für uns auf. Und dann wird es für Erfurt ganz schwer.“