Vortrag & Diskussion am 12. September im Dachstudio Erika Feyerabend über das Thema Sterbehilfe

Dinslaken · werden die Parlamentarier ohne Fraktionszwang, nach „eigenem Gewissen„ über ein neues Gesetz debattieren und abstimmen. Die assistierte Selbsttötung soll neu geregelt werden. Am 12. September wird ab 18 Uhr im Dachstudio über das komplexe Thema diskutiert.

Verboten ist der Suizid und auch die Beihilfe hierzulande nicht. Aber: Soll nur die „gewerbliche„ oder auch die „organisierte Sterbehilfe„ nach dem Muster der Schweizer Organisation Exit beschränkt werden? Dürfen Ärzte auf Anfrage und ohne rechtliche Risiken Medikamente für sterbewillige Patienten bereitstellen?

Schon seit Jahren ist Sterben ein öffentliches Thema. In den aktuellen öffentlichen Debatten ist viel von „Selbstbestimmung bis zuletzt„ die Rede, wenn ärztliche oder auch organisierte Suizidbeihilfe gefordert wird. Sehr wenig wird über unzureichende Pflege und überforderte Familien gesprochen. Zwar wird die Hospizbegleitung allerorten gelobt – aber besonders die ambulante Versorgung nur unzureichend finanziert. Stattdessen wird unter einem „selbstbestimmten Sterben„ zunehmend verstanden, über die nachfragbare Dienstleistung „Sterbehilfe„ bzw. „Beihilfe„ zu Tode zu kommen. Diese Debatte und auch die aktuelle parlamentarische Entscheidung gerät auf gefahrvolle Bahnen. Wie lässt sich verhindern, dass aus einer nachvollziehbaren Einzelentscheidung eine gesellschaftliche Norm wird, den Sterbeprozess abzukürzen? Wollen wir uns der schwierigen Entscheidungen und Begleitungen am Lebens-ende durch rechtliche Normen entledigen? Bleibt die berechtigte Kritik an den Pflege- und Sterbebedingungen dann auf der Strecke?

Diese Fragen stehen am 12. September im Dachstudio auf dem Programm. Die Journalistin und Sozialwissenschaftlerin Erika Feyerabend, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Hospiz-vereinigung OMEGA e.V. und des Vereins BioSkop-Forum zur Beobachtung der Biowissen-schaften, wird über aktuelle und grundlegende Probleme der Sterbehilfe-Debatte sprechen.

(Niederrhein Verlag GmbH)