Niederrhein Über 35 Millionen für Kommunen

Niederrhein · Das sich mehrheitlich in kommunaler Hand befindende städtische Tochterunternehmen ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (Enni) hat das zweite Geschäftsjahr der Energiekrise mit einem Geschäftsergebnis in Höhe von 39,8 Millionen Euro abgeschlossen.

Stefan Krämer

Foto: Enni/jpm.de

Das konnte Geschäftsführer Stefan Krämer vor allem durch Sondereffekte im Energiehandel und aus der Vermarktung von Strommengen aus fossilen und regenerativen Kraftwerken sowie sich weiter gut entwickelnden Beteiligungs- und Dienstleistungsaktivitäten verbuchen.

Im klassischen Energiegeschäft, vor allem im alten Stammmarkt von Moers und Neukirchen-Vluyn, musste Enni bereits im dritten aufeinanderfolgenden Jahr spürbare Ergebnisrückgänge verzeichnen. „Es waren unsere vielen neuen Geschäfte, die uns auf dem Erfolgskurs gehalten und uns krisenfester gemacht haben“, so Krämer. Die Überschüsse gehen zu großen Teilen an die beteiligten Kommunen, denen über Gewinne, Konzessionsabgaben und Ertragssteuern erstmals über 35 Millionen Euro zufließen.

Insgesamt entwickelte sich Enni in 2023 weiter gut. Die Umsatzerlöse stiegen auch durch neue Geschäfte auf ein Rekordniveau von 371 Millionen Euro. Gegenläufig wirkten gestiegene Material- und Personalkosten und als größte Aufwandposition der für Enni von starken Preisanstiegen gekennzeichnete Strom- und Gaseinkauf. Bei allem Druck auf das Kerngeschäft investierte Enni wieder knapp 28 Millionen Euro in Zukunftsthemen. Rund 16 Millionen Euro flossen dabei in die Energie- und Wassernetze.

Die Aktivitäten aus der noch recht jungen Sparte Handel, Beteiligungen und Dienstleistungen sind für Enni heute das Mittel gegen den Schrumpfkurs. Ihr Ergebnisanteil lag 2023 bei rund 67 Prozent. Besonders und in der Höhe ungeplant wirkten dabei Handelsgewinne an den Strom- und Gasmärkten. Liege hier ein Sondereffekt, so entwickele sich der Beteiligungsbereich zu einer festen Ergebnisgröße. Hier erzielt Enni mit mittlerweile rund 20 mehr oder weniger großen Unternehmensanteilen, etwa an der Fernwärme Niederrhein, der Biokraftgesellschaft Moers/ Dinslaken oder der Enni Solar einen erheblichen Ergebnisbeitrag. Seit 2023 gehören die Gesellschaften Bürgerwindräder Rheinberg, Energienetze Rheinberg und auch ein 25-prozentiger Anteil an der NEW RE neu zum Beteiligungsportfolio. Das Mönchengladbacher Dienstleistungsunternehmen NEW hatte diesen Anteil an ihrer regenerativen Erzeugungstochter als Mitgift in Enni eingebracht. NEW wurde im Zuge der Neuausrichtung des bisherigen Gesellschafters Westenergie 2023 neuer, jetzt zweitgrößter Gesellschafter der Enni. Im Dienstleistungsbereich konnte Enni 2023 rund sieben Millionen Euro erwirtschaften.