Hans-Wilhelm Heinen hatte das Stadtoberhaupt besucht, um über einen nachahmenswerten Fall von Nachbarschaftshilfe zu berichten. Den Bewohnern eines Miethauses im Eicker Grund war aufgefallen, dass ein älterer Nachbar seit einigen Tagen nicht mehr gesehen worden war.
Die verständigte Polizei hatte zuerst erfolglos bei Verwandten und in umliegenden Krankenhäusern recherchiert und dann die Wohnungstür aufgebrochen. Die Nachbarn wussten, dass der ältere Herr oft einen bestimmten Weg für seinen täglichen Spaziergang nutzt und das Grab seiner Ehefrau auf dem Friedhof Repelen besucht. "Die Beamten haben sich sehr große Mühe gegeben und sind alle Wege exakt abgelaufen", lobte Hans-Wilhelm Heinen den Einsatz der Polizei. Dieses Lob konnte das Stadtoberhaupt nur an die Bewohner des Hauses geben: "Das ist eine Nachbarschaft, wie sie sein sollte! Man passt aufeinander auf und hilft sich. Diese Eigenschaften müssen wir uns bewahren."
Den entscheidenden Hinweis zur Auffindung des Rentners haben letztlich ein Flüchtling und ein Student gegeben. Der 21-jährige Nico Schmitz war am 25. Mai nach seinem Nebenjob mit dem Fahrrad auf dem Weg zu seiner Großmutter. An einem Feld zwischen Repelen und Eick traf er auf einen Flüchtling, der versuchte, ihm etwas mitzuteilen. Der Mann sprach kaum Deutsch oder Englisch. Allerdings bedeutete er Nico Schmitz ihm ins Feld zu folgen. Dort lag seit mehreren Tagen der vermisste Rentner, der völlig hilflos war. Er konnte nicht aufstehen oder sich bemerkbar machen. Er hatte in der Zeit den vorher gekauften Hustensaft getrunken, um Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Leider war der Flüchtling beim Eintreffen der Polizei und Rettungskräfte bereits gegangen, sodass seine Identität nicht bekannt ist. Bürgermeister Fleischhauer dankt ausdrücklich allen Beteiligten.