"Wir freuen uns wie Bolle," tönte das Ehepaar Voßwinkel als die Brücke innerhalb von 7 Minuten in der dafür vorgesehenen Verankerung lag. Diese Freunde ist auch berechtigt, denn die Geschichte über etliche Behelfsbrücken ist lang, sehr lang sogar.
Um von dem Dinslakener Wohngebiet Bruch an die nahe gelegenen Tenderingsseen gelangen zu können, muss ein kleiner Bach, der Lohberger Entwässerungsgraben überquert werden. Da die Brücke an der Marthastraße fußläufig von Höhe Wilhelminenstraße ziemlich weit ist, haben die Anwohner selbst angepackt und eine Überquerungsmöglichkeit geschaffen. Diese war für einen Mitarbeiter des RVR nicht sicher genug und entfernte sie kurzerhand. Erst im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass die RVR gar nicht für dieses Grundstück verantwortlich ist. Hier ist die RAG Montan AG Eigentümer. Das Raunen unter den Bürgerinnen und Bürgern war groß. Kurzerhand errichteten diese eine neue Überquerungsmöglichkeit.
"Aus einem Missgeschick wird Gutes", so beschrieb Ulrich Carow, RVR- Bereichsleiter für Umwelt die Arbeitswut des Mitarbeiters. "Als quasi Wiedergutmachung übergebe ich diese Brücke und die hält lange". Die anwesenden Bürgermeister, Dr. Michael Heidinger und Dirk Buschmann geben sich die Hand "Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört." Buschmann ergänzte: "Wir finden es wunderbar, dass der RVR diese Brücke geschlagen hat."
Die elf Meter lange Konstruktion wurde in einem Teil gefertigt und mit Hilfe eines Krans auf die Brückenpfeiler mit Widerlager gehoben. Klasse!