Lichtburg Dinslaken: Verhandlungen mit möglichen Investoren laufen „Ich will dieses eine Kino“

Dinslaken · Eigentlich war schon alles in trockenen Tüchern. Der Neubau der Lichtburg Dinslaken sollte schon Ende 2017 fertig sein. Die Pläne wurden fertiggestellt und das Einverständnis seitens der Stadt eingeholt.

Doch jetzt ist der Investor kurzfristig abgesprungen.

Wie geht es jetzt weiter? Scheitert das 6,5 Millionen teure Projekt Kinovergrößerung für Dinslaken? Aus diesem Anlass luden Geschäftsführerin Heike Grießer und die Eheleute Thies der Beratungsfirma Consulthies zu einer Pressekonferenz in die Lichtburg ein, um alle offenen Fragen zu klären und über das weitere Verfahren zu informieren.

Anja und Meinolf Thies stehen der Familie Grießer seit 18 Monaten tatkräftig mit Rat und Tat als Unterstützung zur Seite. Die Eheleute haben eine Firma, die Filmtheaterunternehmen berät und selbst 5 Kinobetriebe im Raum NRW betreibt. Meinolf Thies freut sich, dass man seine Firma um Hilfe gebeten hat: "Ich finde es sehr vorbildlich von Frau Grießer. Es ist nicht üblich, dass die Beratung so intensiv gesucht und auch angenommen wird." Heike Grießer möchte den Standort des Kinos wechseln und die Anzahl der Kinositze- und Säle vergrößern. Zurzeit hat die Lichtburg 3 Kinosäle mit knapp 500 Sitzplätzen. Grießer erkennt das Platzproblem: "Wir hatten im Jahr 2015 um die 140.000 Besucher. Die Nachfrage ist höher als Sitzplätze vorhanden sind. Wir mussten viele Besucher wieder wegschicken, weil das Kino einfach komplett überlaufen war."

Wenn das Geschäft läuft und die Nachfrage so hoch ist, ist es naheliegend, dass man mit dem Gedanken spielt sich zu vergrößern. Zunächst sah auch alles sehr vielversprechend aus. Die Familie Grießer hatte gemeinsam mit der Firma Unimo aus Xanten die Baupläne entwickelt und sie war auch als Investor mit an Bord. Kurzfristig sprang Unimo jedoch ab, da sie ihre Zeit und das Geld in zwei für sie wichtige europäische Ausschreibungen investieren wollten. Die "kleinen" Projekte wurden dadurch natürlich in den Hintergrund verbannt. Die Stadt Dinslaken sucht nun, nach Aussagen des Ehepaares Thies, den Kontakt zu einem anderen Investor für das Bauprojekt und auch das Ehepaar Thies trifft sich mit einem möglichen Investor. Die Pläne von Unimo könnten übernommen werden, sie würden auch weiterhin als Baufirma zur Verfügung stehen. Dies wäre auch ein großer Vorteil, da die Firma bereits Erfahrung im Kinobau gesammelt hat. Das neue Kino soll auf dem Grundstück der alten Feuerwache, gegenüber der Neutor Galerie, gebaut werden.

Heike Grießer weiß, dass die Vergrößerung des Kinos auch eine höhere Verantwortung mit sich bringt: "Ich schaue mir bewusst größere Kinos an, um zu sehen was auf mich zukommt." Dabei schaut sie auch hinter die Kulissen der Großkinos, um zu sehen wie dort das Tagesgeschäft läuft. Anja Thies warf ein, dass die Stadt nicht "veraltern" darf und deswegen gerade die jungen Leute durch ein umfangreiches Freizeitangebot, in diesem Fall Kino, in der Stadt gehalten werden sollen. Heike Grießer lässt sich durch den steinigen Weg nicht unterkriegen: "Ich will dieses eine Kino, egal wie lange es dauert. Ich bin vielleicht nicht so extrovertiert wie meine Mutter, aber dafür mindestens genauso stur."

Auf Nachfrage bei Anja Thies liefen die letzten Investorengespräche vielversprechend. Wir drücken die Daumen und hoffen, dass das neue Kino, wie erwartet im Winter 2017, in neuer Größe und mit neuem Standort seine Pforten für die Besucherinnen und Besucher öffnen kann.