Der MSV-Manager im Stadt-Panorama-Gespräch in St. Johann Grlic: „Wir müssen nur auf uns schauen“

St.Johann · Beim Trainingslager in St. Johann ist natürlich auch Ivo Grlic dabei. Im Gespräch mit dem Stadt-Panorama spricht der MSV-Sportdirektor über perfekte Trainingslager-Bedingungen, die Integration der „Neuen“, über Spieler wie Dustin Bomheuer und Fabian Schnellhardt, die Bedeutung von Testspielergebnissen in der Vorbereitung, das harte Auftaktprogramm und welche Teams er in Liga drei so auf dem Zettel hat.

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Tag 4 in St.Johann

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Ivo Grlic hat ja schon so ein, zwei Trainingslager in seiner Karriere als Spieler und Sportdirektor mitgemacht. Von daher weiß er, wovon er spricht, wenn er für St.Johann und das alpenhotel Kaiserfels Bestnoten vergibt. „Tolles Ambiente, ein Top-Hotel, gutes Essen, ein guter Trainingsplatz – besser geht es nicht, wir haben hier wirklich optimale Bedingungen“, lobt er beim Blick auf das atemberaubende Wilde Kaiser-Panorama. Wichtiges Ziel eines Trainingslagers ist es ja immer, dass die Mannschaft eng zusammen rückt, dass die neuen Spieler integriert werden. Und da ist es in den Augen des Managers sicher kein Nachteil, dass es – zieht man mal den Rückkehrer Fabian Schnellhardt und die beiden A-Jugendlichen Mo Cisse und Ahmed Engin (Grlic: „Die sind MSV!“) ab – im Prinzip nur fünf Neuzugänge gibt. „Die Neuen sind charakterlich top und fügen sich gut ein. Da ist schon eine gute Bindung vorhanden. Sie haben es aber auch ziemlich leicht, weil wir auf Kontinuität gesetzt haben und sie sich in ein bestehendes und sehr gut funktionierendes Team einfügen können. Sie sind von den Jungs gut aufgenommen worden.“

Immer in Bewegung. MSV-Sportdirektor beim Fußballtennis mit Trainer Ilia Gruev im Trainingslager.

Foto: Kleine-Nathland

Die Ergebnisse der im Trainingslager anstehenden Testspiele sind Grlic nicht wirklich wichtig.

Schließlich sei die Aussagekraft überschaubar angesichts der hohen Belastungen während der Vorbereitung. „Und ich habe es auch schon erlebt“, ergänzt er, „,dass ein Team alle Vorbereitungsspiele gewinnt und dann die ersten Pflichtspiele in den Sand setzt. Von daher sollte man das nicht überbewerten. Viel wichtiger als das Ergebnis ist es, dass man in den Testspielen Willen und gute Spielansätze sieht.“ Beim Blick auf die Vorbereitungsphase der Vorsaison ist Grlic vor allen Dingen eines wichtig: „Ich hoffe wirklich, dass wir diesmal ohne schwere Verletzungen durch die Vorbereitung kommen.“ Denn eines ist auch klar: Ohne die Verletzungsseuche gerade vor Beginn der abgelaufenen Spielzeit hätte die MSV-Saison mit Sicherheit einen anderen Verlauf genommen.

Aber zu lange will sich der MSV-Sportchef gar nicht mit der Vergangenheit aufhalten. Da richtet er lieber den Blick auf den aktuellen Kader. Und der steht nach der Vertragsverlängerung von Dustin Bomheuer – vorerst. „Man soll nie nie sagen. Und natürlich halten wir unsere Augen und Ohren weiter offen. Im Prinzip steht die Mannschaft aber.“ Sehr zufrieden ist Ivo Grlic mit den ersten Eindrücken, die er vom Rückkehrer Fabian Schnellhardt bekommen hat. „Schnelli macht einen richtig guten Eindruck. Seine Körpersprache ist auch eine ganz andere geworden. Das eine Jahr in Kiel hat ihm richtig gut getan. Das ist jetzt ein ganz anderer Schnelli als noch vor zwei Jahren. Aber das war ja auch mein Plan, ich habe mir bei der Ausleihe ja auch etwas gedacht“, gibt er augenzwinkernd zu Protokoll.

Zuversichtlich ist er auch, dass Dustin Bomheuer die vergangene Saison abhakt und wieder zu alter Stärke und frischem Selbstbewusstsein findet. „Er hat es letzte Saison nicht einfach gehabt. Aber man darf auch nicht vergessen, dass er in den ersten fünf Spielen, die er gemacht hat, die besten Zweikampfwerte der Liga hatte. Wir haben gemeinsam mit dem Trainerteam entschieden, dass wir an ihn glauben, und dass wir ihm diese Chance geben.“

Beim Blick auf die Konkurrenz in Liga drei hat der MSV-Sportdirektor mit Chemnitz („Ein sehr starkes Team“), Paderborn, Münster, Osnabrück, Frankfurt und Magdeburg gleich eine ganze Reihe an Mannschaften, die oben mitmischen können, auf dem Zettel.

Dass sein Team in den Umfragen ziemlich oft als Aufstiegsfavorit genannt wird, interessiert Grlic nur ganz am Rande. „Es ist vollkommen egal, was die anderen sagen. Wir müssen nur auf uns schauen und unsere Leistung abrufen, fertig!“ Und dass es mit dem Heimspiel gegen Paderborn und den Spielen gegen Münster, Osnabrück, Mainz und Magdeburg gleich zum Saison-Auftakt richtig zur Sache geht, ist ihm auch nur recht. „Ich finde das gut so. Da wissen die Jungs immerhin direkt, wo sie stehen.“

(Niederrhein Verlag GmbH)