Ehepaar hat seit Ostersonntag ein Riesenloch vor der Ausfahrt Was passiert mit dem Krater?

Mönchengladbach · Ostersonntag, 20.30 Uhr: Günter Hanen ist gerade mit Hündchen Rocco vom abendlichen Gassi zurück, als er und seine Frau Petra ein Geräusch vor ihrem Haus hören. Kurz darauf klingeln Passanten bei dem Ehepaar. Vor dessen Haus auf der Immelmannstraße hat sich ein über zwei mal drei Meter großer und gut zwei Meter tiefer „Krater“ aufgetan. Polizei, NEW und mags kommen, sehen – und sperren ab. Das war vor fast zwei Wochen. Und jetzt?

Haben seit Ostern ein gigantisches Loch vor Ihrer Ausfahrt: Günter und Petra Hanen mit Hund Rocco.

Foto: Petra Käding

Der Schrecken steckt Günter und Petra Hanen noch in den Gliedern. „Stellen Sie sich vor, es wäre jemand in dem Moment über die Stelle gegangen oder gefahren – was da hätte passieren können!“, sagt Günter Hanen. Wie es – ohne Belastung, also aus heiterem Himmel – zu dem Einbruch gekommen ist, weiß das Paar noch nicht. „Wir haben hier vor anderthalb Wochen noch das Unkraut weggemacht“, erzählt Petra Hanen – und ermahnt ihren Mann, nicht über den Bereich neben dem von der mags abgesperrten Loch zu laufen. „Ja, wer weiß, ob das hier nicht auch alles einbruchsgefährdet ist?!“, erklärt Günter Hanen und verweist auf den weiteren Verlauf der möglicherweise schadhaften Abwasserleitung in dem tiefen Loch in Richtung eines etwa 40 Meter entfernten Gullys.

Neben der Sorge, dass noch mehr passieren könnte, fühlt sich das Ehepaar seit Ostern auch massiv eingeschränkt. „Wir können nicht aus unserer Einfahrt herausfahren“, sagt Petra Hanen. „Was ist, wenn meine Pferde krank werden und ich kann nicht mit meinem Pferdetransporter raus und mit den Tieren zum Tierarzt?“

Wie und vor allem wann geht es also weiter? Schließlich ist es ja auch eine Gefahrenstelle... Auf Anfrage erklärt die zuständige NEW am Mittwoch, dass sich bei ihrer Inspektion vor einer Woche herausgestellt habe, dass der Mischwasserkanal in der Straße punktuell beschädigt sei. Eine Unterspülung könne ausgeschlossen werden und es gebe auch keine Beeinträchtigung der Abwasserableitung. In der kommenden Woche werde eine von der NEW beauftragte Baufirma den Mischwasserkanal freilegen, um zu ermitteln, ob dieser repariert werden könne oder komplett erneuert werden müsse. Erst danach könne der Hohlraum fachgerecht verfüllt werden. Die Baumaßnahme werde nach erster Schätzung etwa eine Woche in Anspruch nehmen. „Uns ist bewusst, dass die Situation für die Anwohner belastend ist“, räumt die NEW ein und entschuldigt sich für „die entstandenen Unannehmlichkeiten“.

Die provisorische Sicherung ohne Abdeckung erklärt die NEW übrigens damit, dass „der Hohlraum bis zum Beginn der Arbeiten aus Sicherheitsgründen nicht abgedeckt werden kann“. Doch apropos Sicherheit: Die ersten neugierigen Kinder sollen schon von Nachbarn aus dem Loch geholt worden sein – hoffentlich passiert da nichts Schlimmeres...