Eigentlich war ein Opel Kadett B sein Traumauto, aber als der damals 17-jährige Jürgen Schameitat 1978 für 700 D-Mark sein erstes Auto erstand, war es eben doch der VW Käfer 1300, weil der Nachbar seinen (Baujahr 1969 mit damals schon 75 000 km auf dem Tacho) gerade verkaufte.
Klingt erst einmal nicht nach großer Liebe, und wenn man den Besitzer fragt, so sieht der sich eigentlich auch gar nicht als „Käfer-Fan“... Doch die unzähligen Fotos, die älteren digitalisiert, alle säuberlich nach Jahren geordnet auf dem PC archiviert, der Spitzname „Pegasus“, diverse Käferchen hier, verspielte Details dort und diverse Extras, die der gelernte Maschinenbautechniker und Polsterer in liebevoller Kleinarbeit gebaut hat, sagen etwas anderes. Da ist der zum Übernachten ausgebaute Heckbereich, der perfekt zugeschnittene Blick- und Lichtschutz für alle Scheiben, das spezialangefertigte Fliegengitter, oder auch der kleine silberne Schriftzug „VW Auto“ auf dem Heck... „Dafür habe ich mir ein ‚VW Automatik‘-Schriftzug besorgt und abgeschnitten“, erklärt Schameitat, „weil mir doch immer wieder Leute gesagt haben ‚ein Käfer ist kein Auto’!“
Von wegen, denen hat er’s gezeigt. Und sein „Pegasus“ sowieso. Allein die 400 000 Kilometer, die er schon an Strecke gemacht hat! „Mit 18 Jahren begann ich die Welt mit dem Käfer zu erobern“, erzählt Schameitat, der seinen Führerschein noch bei seinem Vater machen durfte. „Das ging damals noch, mit Ausnahmegenehmigung und Zusatzpedale.“ Die ersten Touren führten ihn in den Balkan, spätere bis in den vorderen Orient. „Meine längste Reise war über 11 000 km!“
Viele schöne Erinnerungen sind mit dem Käfer verbunden, aber „aus Altersgründen“ möchte Schameitat nun doch „ein neues und würdiges Zuhause“ für ihn finden. „Am liebsten würde ich den Wagen ja so abstellen wie die JU52 im Flughafen-Hangar“, sagt er. Aber einem sympathischen Käufer mit Käfer-Know-how und handwerklicher Begabung würde er den „Pegasus“ schon anvertrauen – möglichst einem Gladbacher, „damit das historische Kennzeichen ‚RY‘, das der Käfer seit 1970 hat, dranbleiben kann“, wie Schameitat erklärt. Vielleicht aber auch, damit er ihn hin und wieder einmal auf der Straße wiedersieht...
Bei ernsthaftem Interesse bitte melden unter Juergen.Schameitat@t-online.de