Die Bürgerinitiative warnt eindringlich vor den massiven Folgen der geplanten Erweiterung des Windparks sowie des Baus einer Photovoltaik-Freiflächenanlage in Wegberg. Diese Projekte bedrohten durch zu geringe Mindestabstände die Gesundheit der Anwohner. Besonders brisant: Das aktuell geplante Neubaugebiet entlang der Helpensteinstraße würde noch näher an den bestehenden Windpark heranrücken als die derzeitige Wohnbebauung – ein klarer Widerspruch zu geltenden Vorsorgeprinzipien und dem Schutz der Wohnqualität, so die Bürgerinitiative.
Neben den bereits jetzt bestehenden Belastungen durch Lärm, Schattenwurf und Infraschall weist die Initiative auf eine Verschärfung der Gefahrenlage für streng geschützte Arten wie die in unmittelbarer Nähe lebenden Fledermäuse und Vögel und den Verlust fruchtbarer Böden hin.
Das Gebiet grenzt unmittelbar an die europäischen Natura-2000-Schutzgebiete „De Meinweg“ (NL) und Schaagbachtal (D). Während nach heutiger EU-Rechtslage (RED III, § 6b WindBG) solche Standorte innerhalb von Natura-2000-Gebieten ausgeschlossen sind, konnten ältere Anlagen in unmittelbarer Nähe noch genehmigt werden. Eine Erweiterung an dieser Stelle wäre ein Skandal, weil das Schutzregime von Natura 2000 faktisch unterlaufen würde.
Auch wirtschaftliche und sicherheitstechnische Aspekte, wie geringe Windhöffigkeit und ein dokumentierter Brandfall im bestehenden Windpark, werden kritisch angeführt. Darüber hinaus verweist die Initiative auf massive Eingriffe in Infrastruktur und Landschaft, sowie auf Wertverluste bei Immobilien. Die Projekte stünden im Widerspruch zum Leitbild „Wegberg – die Stadt im Grünen“ und gefährdeten die Akzeptanz der Energiewende.
„Es darf nicht sein, dass der Schutz von Mensch, Tier und Natur ausgehöhlt wird, nur um Genehmigungen schneller zu erteilen“, kritisiert die Bürgerinitiative. „Gerade Wegberg als Stadt im Grünen darf nicht durch überdimensionierte Industrieanlagen, für die es erhebliche Zweifel an der Wirtschaftlichkeit gibt, in seiner Lebensqualität zerstört werden.“
Die IG Arsbeck-Klinkum-initiativ fordert die Stadt Wegberg und die zuständigen Behörden auf, die Planungen zu stoppen und naturverträgliche Alternativen wie Dach- und Agri-PV zu fördern.
Wer die Initiative unterstützen möchte, kann ihre Petition unterzeichnen unter www.openpetition.de/petition/online/stoppt-die-erweiterung-des-windparks-und-die-photovoltaik-freiflaechenanlage-in-wegberg
Zusätzlich liegen Unterschriftenlisten in verschiedenen Geschäften in Klinkum und Arsbeck aus.