Infoabend am 27. November im Krankenhaus Bethesda Spurensicherung im Krankenhaus

Mönchengladbach · Wie nach einer Gewalttat Spuren gesichert werden können, ohne sofort die Polizei einzuschalten, erfahren Interessierte beim Infoabend am 27. November im Evangelischen Krankenhaus Bethesda.

Sarah Günther, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mönchengladbach, stellt am 27. November das Projekt GOBSIS („Gewaltopferbezogene Spurensicherung im Krankenhaus“) im Bethesda vor.

Foto: Stadt Mönchengladbach

Gewalt geschieht häufig dort, wo man sich eigentlich sicher fühlen sollte: im eigenen Zuhause, in Partnerschaften, in der Familie. Viele Betroffene zögern, direkt die Polizei einzuschalten – aus Angst, Scham oder weil sie sich noch in einer Beziehung zum Täter oder zur Täterin befinden. Doch auch Übergriffe durch Fremde hinterlassen körperliche und seelische Spuren. In beiden Fällen ist es entscheidend, Beweise rechtzeitig und fachgerecht zu sichern – auch dann, wenn (noch) keine Anzeige erstattet wird.

Hier setzt das Projekt GOBSIS („Gewaltopferbezogene Spurensicherung im Krankenhaus“) an. Es bietet Betroffenen die Möglichkeit, medizinisch und gerichtsverwertbar Spuren sichern zu lassen – vertraulich, ohne sofortige Einbindung der Polizei. Die gesicherten Beweise werden sicher aufbewahrt und bis zu fünf Jahre archiviert. So können Betroffene später, wenn sie sich dazu bereit fühlen, Anzeige erstatten und auf die gesicherten Spuren zurückgreifen. Der Vorteil von GOBSIS liegt in der Wahrung der Selbstbestimmung der Betroffenen: Sie entscheiden, ob und wann sie juristische Schritte gehen möchten – ohne Beweismittel zu verlieren oder sich unter Druck setzen zu müssen. Die Inanspruchnahme der vertraulichen Spurensicherung ist für Betroffene kostenlos.

Um dieses wichtige Angebot in Mönchengladbach bekannter zu machen, laden die Gleichstellungsstelle der Stadt Mönchengladbach und das Evangelische Krankenhaus Bethesda am Donnerstag, 27. November, um 17 Uhr zu einem Infoabend im Bethesda Krankenhaus, Ludwig-Weber-Straße 15, ein Bei der Veranstaltung informieren Sarah Günther, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mönchengladbach, und Dr. Chi Mi Scheible, Oberärztin der Gynäkologie und gynäkologischen Onkologie am Bethesda Krankenhaus, über den Ablauf der vertraulichen Spurensicherung, die medizinische Betreuung und die Unterstützungsmöglichkeiten für Gewaltbetroffene.

Im Rahmen des Infoabends stellt die Gleichstellungsstelle außerdem neue Informationsmaterialien – Plakate und Flyer – vor, die künftig in Arztpraxen, Kliniken und öffentlichen Einrichtungen auf das Angebot aufmerksam machen sollen. Ziel ist es, Betroffene frühzeitig zu erreichen, ihnen Wege aus der Gewalt aufzuzeigen und gleichzeitig dazu beizutragen, dass Gewalttaten besser gerichtlich geahndet werden können.

Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Fachkräfte, Multiplikatoren und alle Bürgerinnen und Bürger, die mehr über das Thema erfahren möchten. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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