Dank Förderspritze Grüne Oasen statt Asphaltwüsten

Meerbusch (hip) · Eine Förderung des Bundesumweltministeriums macht es möglich: Die Stadt Meerbusch gestaltet vier Grundschulhöfe zum Naturerlebnisraum um.

Übergabe des Förderbescheids (v.l.): Beigeordneter Andreas Apsel, Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter und Marc Adams, Leiter der Adam-Riese-Schule.

Foto: Thomas Hippel

Freude im Rathaus: Die Bewerbung der Stadt war erfolgreich, Meerbusch erhält rund 2,6 Millionen Euro Fördermittel aus dem sogenannten KoMoNa-Förderprogramm (Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen). Den Betrag stellt das Bundesumweltministerium der Stadt zur naturnahen Umgestaltung von vier Grundschulhöfen zur Verfügung.

Im Rahmen des Projekts werden an der Adam-Riese-Schule in Büderich, an der Eichendorff-Schule in Osterath, an der Martinus-Schule in Strümp und an der Theodor-Fliedner-Schule in Lank-Latum insgesamt rund 7 200 Quadratmeter Schulhoffläche entsiegelt, ökologisch vielfältig gestaltet und mit naturnahen Spielelementen ausgestattet. Die Parlamentarische Staatssekretärin Rita ­Schwarzelühr-Sutter übergab jetzt bei einem Ortstermin in der Adam-Riese-Grundschule den Förderbescheid an Andreas Apsel, den Ersten und Technischen Beigeordneten der Stadt Meerbusch.

„Der Strukturwandel fordert uns heraus, ebenso wie unsere gesetzten Nachhaltigkeitsziele. Beides miteinander zu verbinden, ist wichtig und erfordert eine starke Zivilgesellschaft“, so die Staatssekretärin. Dass der Gestaltungswille in Meerbusch vorhanden sei, sehe sie. „Das ist beeindruckend“, so Schwarzelühr-Sutter – und es trage außerdem zu einem verbesserten Standortfaktor bei, wenn so viele Menschen zusammenarbeiten, um die Dinge voranzubringen und die Lebensqualität vor Ort zu steigern.

Auf den vier Schulhöfen sollen neue Flächen für Begegnung, Spiel und Naturerfahrung entstehen. Ergänzend dazu sollen Umweltbildungsangebote entwickelt werden, darunter Workshops und „Bau-Wochen“, die als „Mitmach-Baustellen“ angelegt sind und Kinder aktiv in die Gestaltung einbeziehen. Die bislang erfolgten konkreten Planungen wurden beim Ortstermin in der Adam-Riese-Schule auf mehreren Plakaten präsentiert.

„Die großen Asphaltflächen an unseren zumeist in den 1960er- und 1970er-Jahren gebauten Schulen sind insbesondere für die Erfordernisse des Ganztagsbetriebes nicht mehr wirklich geeignet“, erklärt Anna Hardenberg, die als Leiterin des Fachbereichs Grünflächen erfolgreich die Fördermittel für Meerbusch beantragt hat. „Angesichts der bereits laufenden und noch anstehenden Aus- und Umbaumaßnahmen an den Grundschulen lag es nahe, im Zuge dessen auch die Außenanlagen von Grund auf anzupacken – allerdings fehlte uns dafür bislang das Geld.“

Kinder hätten heutzutage leider zu wenig Gelegenheit, unmittelbar mit der Natur in Berührung zu kommen, heimische Pflanzen und Tiere kennenzulernen. Die neuen naturnahen Schulhoflandschaften sollen dabei helfen, das zu ändern. An den vier ausgewählten Grundschulen sollen Freiräume entstehen, in denen die Kinder zum Gestalten ermuntert werden und ganz nebenbei Natur erfahren, erleben und schätzen lernen. „Denn nur was man als Kind kennenlernt, kann man auch als Erwachsener lieben und bewahren“, so Anna Hardenberg. Durch den Umgang mit Pflanzen und Naturmaterialien werde schon im frühen Lebensalter die Grundlage für ein ökologisches Verständnis gelegt und das Auge für die Belange der Umwelt geschult. Die neu gestalteten Schulhöfe sollen den Kindern ein echtes Naturerlebnis schenken, heimischer Flora und Fauna ein Zuhause bieten und für ein angenehmes Mikroklima sorgen. „Ganz nebenbei“ helfen die entsiegelten Flächen auch bei der natürlichen Regenwasserversickerung.

Mit der Bundesförderung von 2,6 Millionen Euro kann die Stadt Meerbusch 90 Prozent der veranschlagten Gesamtkosten decken, rund 270 000 Euro bringt die Kommune selbst auf.

Das Bundesumweltministerium unterstützt mit dem Förderprogramm KoMoNa Kommunen und andere regionale Akteure bei der Umsetzung eines nachhaltigen Strukturwandels. Ziel ist es, die Lebensqualität und die Attraktivität in den Strukturwandelregionen gemeinsam vor Ort zu sichern und weiterzuentwickeln.