Theatervorführung Pariser Geschichten am SMG

Strümp (hip) · Zum „Rendez-vous: Paris“ bat in dieser Woche das Theater Knirps aus Bad Ems, als es – zum inzwischen dritten Mal – im Städtischen Meerbusch-Gymnasium (SMG) in Strümp zu Gast war. Im wahrsten Sinne des Wortes spielerisch wurden die Schülerinnen und Schüler dabei mit der französischen Sprache und Lebensart vertrauter gemacht.

Die Schauspieler Astrid Sacher und Frédéric Camus brachten den SMG-Schülern die französische Hauptstadt näher.

Foto: Thomas Hippel

Traditionell im Januar – einer Zeit, in der Klassenarbeiten meistens schon geschrieben sind – wird circa 100 SMG-Schülern, die Französisch als ihre zweite Fremdsprache gewählt oder bereits zwei Jahre Französisch gelernt haben, in der Aula der Schule ein deutsch-französisches Theaterstück präsentiert. In diesem Jahr brachten die beiden Darsteller Astrid Sacher und Frédéric Camus „Rendez-vous: Paris“ für die Siebt- und Achtklässler auf die Bühne. Das Stück (Regie: Pavel Sacher) zeigt auf, was so alles passieren kann, wenn eine junge Deutsche und ein junger Franzose sich über das Internet kennenlernen.

Viktoria glaubt, dass sie mit Victor Noir ihren Traummann per Internet gefunden hat, und freut sich auf das verabredete Rendez-vous in Paris. Wird sie ihren Märchenprinzen finden oder entpuppt er sich als Frosch? Das erste Treffen misslingt, also macht sich Viktoria auf die Suche kreuz und quer durch Paris. Paris ist immer noch ein Mythos, eine Weltstadt mit vielen Gesichtern in der, abseits der ausgetretenen Touristenpfade, ganz unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen. Die Metro ist nicht nur das ideale Verkehrsmittel, um von Punkt A zu Punkt B zu gelangen, zugleich kann man hier Paris mit seinen Bewohnern „von unten“ kennenlernen. Je nach Linie, Station, Viertel und Tageszeit spielt sich im Untergrund ein anderes Pariser Leben ab. Die Stationen tragen klangvolle Namen und egal, wo man wieder nach oben steigt, jedes Quartier hat sein ganz eigenes unverwechselbares Flair. Victoria trifft auf der Suche nach ihrem Liebsten aus dem Internet auf Menschen aus Fleisch und Blut, normale, witzige und skurrile Typen. Ob galanter Taschendieb, verkannter Poet, arabischer Händler oder chinesischer Koch, jeder bringt ihr auf seine Weise die Besonderheiten und den Charme von Paris näher... Aber wo ist Victor Noir?

Die durchlaufende Handlung erleichtert das Verständnis, schnelle Szenen und Personenwechsel bringen zugleich „Pariser Geschichten“ auf die Bühne. „Wir möchten den Zuschauerinnen und Zuschauern die Gelegenheit bieten, lebendige Dialoge zu erleben und Situationen trotz fehlender Vokabeln im Zusammenhang zu begreifen“, beschreibt Astrid Sacher die Intention hinter den Französisch-Stücken. Diese beinhalten auch immer wieder dramaturgisch integrierte Sätze oder Kurzpassagen auf Deutsch, damit das Publikum an entscheidenden Stellen nicht den Anschluss verpasst. Ganz nebenbei vermitteln Astrid Sacher und ihr Schauspielkollege Frédéric Camus natürlich auch Impressionen aus Frankreich und französische Lebensart. Sie wissen: „Theater kann neugierig machen und Anlass geben, mehr erfahren zu wollen und den Nachbarn auch über die Sprache besser kennenzulernen.“