„Lokalrunde(n)“ SPD lud zum Austausch ein

Lank · Die SPD diskutierte in den vergangenen Tagen bei ihrem Debattenformat „Lokalrunde“ zunächst im Café „La Pähd“ in Lank über bildungs- und familienpolitische Themen und dann noch im Osterather Café ONz darüber, was Politik vor Ort leisten kann beziehungsweise zu leisten hat.

Diskutierten mit den Bürgern (v.l.): Nicole Niederdellmann-Siemes, Frank Müller und Chantal Messing.

Foto: Antje Schwarzburger

Frank Müller, Sprecher im Landtag für Chancengleichheit in der Bildung und Landtagsabgeordneter, sowie Nicole Niederdellmann-Siemes, Bürgermeisterkandidatin, sprachen im Café „La Pähd“ mit Bürgern darüber, wie Meerbusch für Kinder, Jugendliche und ihre Familien mehr Raum schaffen kann. Im Zentrum des Debattenabends standen dabei drei Fragen: was Eltern in Meerbusch brauchen, was Kinder zum guten und sicheren Aufwachsen benötigen und was sich Beschäftigte in der Kindertagespflege, in Kitas und Schulen wünschen. Chantal Messing, Parteivorsitzende der SPD, moderierte den Abend und führte durch die Diskussion.

Zahlreiche Wortmeldungen kamen von jungen Menschen ebenso wie von älteren Beteiligten, die ihre Erfahrungen, Erwartungen und Vorschläge einbrachten. Die Debatte zeigte deutlich, wie wichtig es ist, das Fundament für eine gute Entwicklung schon in den ersten Lebensjahren zu legen und allen Kindern einen guten Start zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde klar, dass das Bildungssystem insgesamt gestärkt werden muss und die Beschäftigten in den Bildungseinrichtungen mehr Unterstützung benötigen. Wieder mehr Alltagshelfer in den Kitas zu beschäftigen war dabei eine Idee, die aufkam. Hierfür müsste das Land NRW die Kommunen finanziell stärker unterstützen. Man war sich einig: Wer früh und präventiv in die frühe Bildung investiere, würde einer späteren Kostenexplosion an anderer Stelle wirksam entgegentreten. Auch dass alle Familien verlässliche Rahmenbedingungen für eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor Ort benötigen und man als Stadt, unter finanzieller Beteiligung des Landes, diese sicherstellen muss, erwies sich als breiter Konsens.

Bei der folgenden SPD-Lokalrunde im Café ONz brachte Nicole Niederdellmann-Siemes dann ihre Vorstellungen für ein zukunftsfähiges Meerbusch ein. Mit Jochen Ott, dem Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion NRW, und den anwesenden Bürgern wurde darüber gesprochen, wo Politik regelmäßig an Grenzen stößt und die Zusammenarbeit zwischen Land und Kommune verbessert gehört. Die Moderation übernahm erneut Chantal Messing, die das Gespräch via Livestream auf der Instagram-Seite der SPD Meerbusch teilte.

Ott betonte die Rolle der SPD als Partei der berufstätigen Familien und erklärte gleichzeitig, dass sich viele Menschen heutzutage immer öfter ins Private verabschieden, ganz besonders dann, wenn sie feststellen, dass es vor Ort nicht klappt. Das Vertrauen in die Lösungskompetenz von Politik schwinde. Das sei ein großes Problem, denn manche gingen mitunter dann auch noch einer Partei auf dem Leim, die mit negativen Emotionen die Gesellschaft spalte und letztlich gegen die eigenen Interessen arbeite. Man wolle und müsse dieser Entwicklung ins Auge schauen und ihr vor Ort, und zwar positiv, begegnen – mit einer Politik, die im Alltag der Menschen ankommt und sie erreicht. Dafür bräuchten die Städte finanzielle Unterstützung durch die Landesregierung und genau dafür kämpfe er in Düsseldorf.

Das Thema Wohnen wurde besonders heiß diskutiert. Ob Azubi- oder Mehrgenerationenwohnen, Genossenschaftswohnen, Tiny Houses oder eine Wohnungstauschbörse: Man stimmte überein, dass es Entschlossenheit zur Umsetzung braucht und man mit ersten Projekten konkret werden müsse und dabei immer auch an die weitere Infrastruktur, zum Beispiel auch die Lebensmittelversorgung, zu denken habe.