Rathaus erhält Haussegen Königlicher Rathausbesuch

Büderich · Ihren ersten Besuch statteten die Sternsinger – wie es Tradition ist – wieder dem Bürgermeister ab: Christian Bommers empfing die Gruppen aus den verschiedenen Meerbuscher Kirchengemeinden diese Woche in der Alten Stadtkämmerei.

An der Rathauspforte prangt schon jetzt der Haussegen für 2025. Den Aufkleber mit dem Segensspruch brachten die Sternsinger bei ihrem traditionellen Bürgermeisterbesuch vor Weihnachten an.

Foto: Stadt Meerbusch

Wenn Bürgermeister Christian Bommers wie in jedem Jahr kurz vor Weihnachten die Abordnungen der Sternsinger aus den Meerbuscher Kirchengemeinden empfängt, wird ihm warm ums Herz. „Als Junge war ich selbst Messdiener und auch Sternsinger. Auf die Aktion zum Fest der Heiligen Drei Könige habe ich mich immer besonders gefreut“, berichtete Bommers den Kindern beim Empfang in der Alten Stadtkämmerei am Dr.-Franz-Schütz-Platz. „Heute bin ich stolz, wieder der Erste zu sein, den ihr besucht.“

Traditionsgemäß stellen die Jungen und Mädchen in ihren bunten Königsgewändern dem Bürgermeister vorab das aktuelle Motto des Dreikönigssingens vor, das seit den 1950er Jahren das weltweit größte Hilfsprojekt von Kindern für Kinder ist. Danach gibt es den ersten Geldschein in die Sammelbüchsen und ein munteres Weckmannessen. Zum Schluss wird die Tür des Rathauses mit dem Segensspruch „C + M + B“ („Christus mansionem benedikat – Christus segne das Haus“) und der Jahreszahl verziert.

Mit Bedauern nahm Bommers zur Kenntnis, dass die Meerbuscher Pfarrgemeinden zunehmend Schwierigkeiten hätten, genügend Jungen und Mädchen zu finden, die am Dreikönigssingen teilnehmen möchten. Auch die Zahl der Begleitpersonen werde kleiner. „Ich kann nur allen Eltern von Herzen empfehlen, ihre Kinder zum Mitmachen zu ermuntern“, so der Bürgermeister. Sich bei Wind und Wetter und weitem Fußweg für Altersgenossen in den armen Regionen der Welt einzusetzen, sei eine tolle Aufgabe, die Verantwortungsgefühl wecke, das Selbstbewusstsein stärke und viele Kinder fürs Leben präge. Die Pfarrer Michael Berning (St. Mauritius und Heilig Geist) und Norbert Viertel (Hildegundis von Meer) bieten allen Kurzentschlossenen an, sich zeitnah in den Pfarrbüros anzumelden. Keine „Personalsorgen“ haben bislang die Organisatoren der Gemeinde St. Pankratius in Ossum-Bösinghoven. 45 Kinder haben dort bereits ihre Teilnahme zugesagt.

„Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ heißt das Leitwort der Aktion 2025, bei der rund um den Dreikönigstag am 6. Januar in allen 27 deutschen Bistümern wieder rund 300 000 Sternsinger von Tür zu Tür ziehen werden. Beispielländer sind diesmal Kenia und Kolumbien. Weltweit setzen sich die Partnerorganisationen der Sternsinger dafür ein, dass besonders benachteiligte Kinder sich gut entwickeln, ihre Bedürfnisse ausdrücken und ihre Rechte umsetzen können. So kümmert sich die Gemeinschaft „Sankt Paul, der Apostel“ in der von Wetterextremen geprägten Region Turkana im Norden Kenias um die Gesundheitsversorgung von Kindern und schwangeren Frauen, organisiert Projekte zur Ernährungssicherheit und betreibt Vor- und Grundschulen. Diese Arbeit trägt dazu bei, die Kinderrechte auf Gesundheit, Ernährung und Bildung zu gewährleisten.

Im von Konflikten gezeichneten Kolumbien unterstützt der Sternsinger-Projektpartner Benposta Kinder und Jugendliche, die Gewalt oder Vernachlässigung erleben mussten. Neben Schutz, Therapie, Bildung und Friedenserziehung legt die sogenannte Kinderrepublik Benposta großen Wert auf Partizipation: Die jungen Menschen gestalten ihren Alltag weitgehend mit und wählen sogar alle zwei Jahre einen „Bürgermeister“ oder eine „Bürgermeisterin“ aus ihren Reihen im Projekt. Benposta stärkt somit unter anderem die Kinderrechte auf Schutz, Bildung und Mitbestimmung.

Die Spendenbereitschaft für die kleinen Könige ist offenbar ungebrochen. Bei der Aktion im Januar 2024 kamen bundesweit knapp 46 Millionen Euro für Kinderhilfsprojekte in aller Welt zusammen.