In dieser Woche gingen die Sommerferien zu Ende und die Schulzeit hat wieder begonnen. Die Stadt hat rechtzeitig viele Schulgebäude sanieren lassen. Für rund vier Millionen Euro wurden in den Ferienwochen 31 städtische Bildungseinrichtungen auf Vordermann gebracht. So sanierten die Handwerker den Altbau an der Grundschule Vulkanstraße oder auch den Schulhof an der Grundschule Buchenstraße. Dieser ist noch nicht ganz fertig geworden.
Aber auch neue Schulgebäude sind entstanden. Im Mittelpunkt der städtischen Aufmerksamkeit steht dabei das „Haus der Bildung“ in Krefeld-Mitte, das Kindergarten, Grundschule und Familienzentrum unter einem Dach vereint. Aber auch der neue Nebenstandort der Gesamtschule Uerdingen am Lübecker Weg gehört zum Programm.
Die Investitionen sind umso nötiger, als die Zahl der Schüler wieder gestiegen ist. In den 64 Krefelder Schulen rauchen nun die Köpfe von rund 34.900 Schülern. Im Jahr davor waren es rund 400 weniger. Allein in den 33 Grundschulen lernen jetzt 9.300 Kinder. Im vorigen Jahr waren es 300 weniger. Nur die Zahl der i-Dötzchen ist zurückgegangen. In diesem Jahr gehen 2.200 Kinder erstmals zur Schule, im vorigen Jahr waren es 2.350 Kinder. Vielleicht ein Zeichen, dass sich in den nächsten Jahren die Lage in den Schulen entspanen wird.
Ganztagsplätze zu
61 Prozent eingerichtet
Ein schwerer Brocken für die städtischen Finanzen ist der Ausbau der Ganztagsplätze an den Schulen. Da hat Krefeld in den letzten Jahren massiv zugelegt. Derzeit ist eine Quote von 61,5 Prozent erfüllt. Das sind 5.506 Plätze (ohne Montessori-Schule). Im Jahre 2018 waren es noch 39 Prozent. Dennoch ist das Schuldezernat noch nicht zufrieden. Gebraucht würden nach Überschlagsrechnung rund 80 Prozent Quote.
Aber dies ist eben auch eine Frage der Finanzierung. Die Kosten für den Ganztagsbetrieb belaufen sich im neuen Schuljahr 2025/26 auf 21,9 Millionen Euro. Davon muss die Stadt Krefeld immerhin 13 Millionen Euro Eigenanteil aufbringen. Allein für den Ausbau der Küchen und Mensen an 17 Schulen sind bis zum Jahr 2028 rund 3,5 Millionen Euro nötig. Deshalb appelliert Stadtdirektor und Schuldezernent Markus Schön immer wieder: „Ich erwarte von Bund und Land mehr finanzielle Unterstützung“. Immerhin sind es die übergeordneten Ebenen, die den Anspruch auf Ganztag beschließen. Vom nächsten Jahr an gibt es sogar eine gesetzliche Pflicht, für die 1. Klassen Ganztag anzubieten.
Was immer noch hakt, das ist die Digitalisierung der Schulen. Zwar sind schon 23 Schulstandorte an das Glasfaser angeschlossen und damit leistungsfähig. Aber bei den 37 Standorten, die im Förderprogramm des Bundes stehen, gibt es große Verzögerungen. „Vielfach liefert der Hersteller nicht“, ärgert sich Stadtdirektor Schön. Auch auf seiten des Unternehmens, das mit dem Ausbau beauftragt ist, haben sich Verzögerungen ergeben. Manche Fertigstellungstermine sind noch ungewiss.
Info-Veranstaltungen zur
Einschulung für Eltern
Nochmal zurück zu den i-Dötzchen: Immer wieder stellen Lehrer fest, dass den Kleinen Fähigkeiten fehlen, die auf der Grundschule erwartet werden, z. B. Sprachkenntnisse, Konzentrationsfähigkeit, also sogenannte Vorläuferfähigkeiten. Deshalb lädt die Stadt im November in jedem Bezirk die Eltern der Kinder, die in zwei Jahren eingeschult werden, zu einer Abendveranstaltung ein. Dort erfahren sie Wege, ihre Kinder für die Schule fit zu machen.