„Alle Kirchen sind zu erhalten“, zitiert Stefan Kronsbein den Grundsatzbeschluss des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz. Denn die Kirchen bilden die Kulturgeschichte unserer Region ab.
Stefan Kronsbein ist Vorsitzender des Regionalverbandes Niederrhein im Verein. Als solcher hat er sich schon vielfach vehement für den Erhalt alter Denkmäler und landschaftlicher Besonderheiten eingesetzt - vor allem in Krefeld, seiner eigenen Heimat.
Nun stehen allerdings viele Kirchengebäude auf der Kippe. Nachlassender Gottesdienstbesuch, schrumpfende Gemeinden und Finanzsorgen der Kirchen lassen viele Bauwerke überflüssig werden.
In Krefeld sollen aktuell die Michaelkirche an der Niederstraße in Uerdingen und die Lutherkirche am Lutherplatz in Krefeld-Mitte aufgegeben weden.
Dagegen wehrt sich der Rheinische Verein. „Für jede Kirche gibt es eine sozialadäquate Nutzung“, erklärt Kronsbein. Die Notwendigkeit der Schließung der Gebäude sieht der Krefelder durchaus. Nur wehrt er sich dagegen, dass Gebäude abgerissen oder einer völlig zweckentfremdeten Nutzung zugeführt werden. „Keine Kultur lässt ihre Religionsdenkmäler verkommen“, besteht Kronsbein auf einer Nachnutzung, die der Würde des sakralen Raumes entspricht.
Um der Forderung des Rheinischen Vereins Nachdruck zu verleihen, ruft Kronsbein die Bürger zu einer Demonstration auf. Genau am „Tag des offenen Denkmals“, 14. September, sollen sie unter dem Motto „Tag des geschlossenen Denkmals“ vor den betroffenen Kirchen demonstrieren. Und zwar von 13 - 14 Uhr vor der Michaelkirche und von 15 - 16 Uhr vor der Lutherkirche.
Damit nicht genug: Kronsbein und seine Vereinsmitglieder setzen sich ebenso für die Wiedernutzung des maroden Stadthauses am Konrad-Adenauer-Platz ein. Die Pläne der Stadt, das bröckelnde Bauwerk einem privaten Investor zu überlassen, hält Kronsbein für unrealistisch: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dafür einen Investor findet, das sagt auch das Umfeld“. Deshalb solle die Stadtverwaltung das Haus sanieren und selbst darin wieder ihre Büros einrichten. „Das ist finanzierbar“, stellt sich Kronsbein gegen die Neubaupläne der Stadtverwaltung.
Auch vor dem Stadthaus soll am Sonntag demonstriert werden, von 10 - 12 Uhr. Kronsbein ruft alle interessierten Bürger dazu auf. Er selbst wird natürlich an allen drei Demo-Standorten anwesend sein und steht für Gespräche zur Verfügung.